Wilderer-Bande ins Netz gegangen
Archivmeldung vom 01.08.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNepalesischen Naturschutzbehörden ist ein Schlag gegen die Wilderer des Panzernashorns gelungen. Nach monatelanger Arbeit konnten Wildhüter des Royal Chitwan Nationalparks jetzt eine Bande von acht Wilderern um den berüchtigten Nashorn-jäger und -händler Pemba Sherpa festnehmen. Er soll in der Vergangenheit die Hörner von mindestens 20 Tieren verkauft haben.
Schätzungen des WWF
zufolge sind in den vergangenen fünf Jahren rund 170 Panzernashörner
Opfer von Wilderern geworden. Eine Zählung im Royal Chitwan
Nationalpark Anfang dieses Jahres ergab, dass die Zahl der
verbliebenen Tiere auf 372 gesunken ist.
Bei seiner Festnahme führte Pemba Sherpa ein Horn und eine größere
Menge Bargeld mit sich. Pro Horn habe er 3500 bis 4700 Euro erhalten
- ein kleines Vermögen für einen Nepali. "Den Behörden ist ein großer
Fisch ins Netz gegangen. Jetzt besteht wieder mehr Hoffnung für das
Überleben dieser seltenen Tiere", freut sich WWF-Artenschützer Stefan
Ziegler. Es müsse aber weiter daran gearbeitet werden, den gesam-ten
Händlerring zu zerschlagen. Panzernashörner werden trotz eines
internationalen Handelsverbotes we-gen ihres wertvollen Hornes
gejagt. Die traditionelle asiatische Medizin schreibt dem
Nashorn-Pulver fiebersenkende Wirkung sowie Heilkräfte gegen
Epilepsie, Malaria, Vergiftungen und Abszesse zu. In einigen Ländern
gilt das Horn als Statussymbol.
Seit seiner Gründung 1973 gilt der Royal Chitwan Nationalpark als
einer der größten Erfolge im internationalen Artenschutz. Noch in den
1960er Jahren gab es weniger als 100 Panzernashörner in Nepal. Durch
die verbesserten Schutzmassnahmen und ein entschlossenes Vorgehen
gegen Wilderer erholten sich die Bestände wieder auf 544 Tiere. Der
WWF war von Anfang an in das Management des Parks eingebunden. Er
unterstützt den Aufbau der Anti-Wilderer-Brigaden, hilft den Behörden
bei der Überwachung des Wild-tierhandels und stellt Kommunikations-
und Transportausrüstung zur Verfügung.
Quelle: Pressemitteilung WWF