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Krebs-Blick verbessert Unterwasser-Navigation

Archivmeldung vom 10.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Fangschreckenkrebs: Vorbild für U-Boote. Bild: Harald Schottner, pixelio.de
Fangschreckenkrebs: Vorbild für U-Boote. Bild: Harald Schottner, pixelio.de

Meeresbewohner wie Fangschreckenkrebse und Tintenfische dienen als Vorbild für eine Lösung, die Unterwasserfahrzeugen eine genauere Navigation ermöglichen soll. Denn Forscher der University of Queensland haben ein System entwickelt, das wie die Tiere die Polarisation des Lichts wahrnimmt und somit den Sonnenstand bestimmen kann. U-Boote müssten so nicht mehr so oft auftauchen, im ihre genaue Position zu ermitteln - die Langstrecken-Navigation wäre also einfacher.

Positionsbestimmung unter Wasser

Bestimmte Krebse und Kopffüßer sind in der Lage, die Polarisation von Licht wahrzunehmen und damit zu kommunizieren. "Wir glauben, dass manche die Polarisation des Lichts auch zur Navigation nutzen", erklärt Samuel Powell vom Queensland Brain Institute http://qbi.uq.edu.au . In "Science Advances" hat sein Team nun einen Machbarkeitsbeweis geliefert, dass das auch technisch möglich ist. Das System der Forscher nutzt Polarisationssensoren, um aufgrund der Polarisationsmuster von Licht unter Wasser festzustellen, wo am Himmel sich die Sonne befindet. Daraus schließt es auf die Position eines Tauchfahrzeugs.

Das könnte die Langstrecken-Navigation für U-Boote revolutionieren. "Die meisten modernen Navigationstechniken funktionieren unter Wasser nicht. Satelliten-GPS beispielsweise funktioniert nur bis etwa 20 Zentimeter Tiefe", meint Powell. Daher können auch moderne U-Boote unter Wasser ihre Position nur aufgrund von Kurs und Geschwindigkeit abschätzen (Koppelnavigation). Das wird bei längerer Strecke immer ungenauer, ein regelmäßiges Auftauchen für GPS-Messungen also unvermeidlich. Die Polarisations-Methode sollte aber bis zu einer Tiefe von etwa 200 Metern funktionieren - könnte als längere, ununterbrochene Tauchfahrten ermöglichen.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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