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Greenpeace-Aktivisten bringen Merkel-Banner in den indonesischen Urwald

Archivmeldung vom 27.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Greenpeace-Aktivisten haben heute in Riau auf der indonesischen Insel Sumatra gegen das Abholzen der Urwälder für Palmölplantagen protestiert. Die Umweltschützer haben ein 20 mal 50 Meter großes Banner mit dem Konterfei von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf kürzlich gerodeten Urwaldboden gelegt. Bild: Greenpeace / Rante
Greenpeace-Aktivisten haben heute in Riau auf der indonesischen Insel Sumatra gegen das Abholzen der Urwälder für Palmölplantagen protestiert. Die Umweltschützer haben ein 20 mal 50 Meter großes Banner mit dem Konterfei von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf kürzlich gerodeten Urwaldboden gelegt. Bild: Greenpeace / Rante

Greenpeace-Aktivisten haben heute in Riau auf der indonesischen Insel Sumatra gegen das Abholzen der Urwälder für Palmölplantagen protestiert. Die Umweltschützer haben ein 20 mal 50 Meter großes Banner mit dem Konterfei von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf kürzlich gerodeten Urwaldboden gelegt. Auf dem Banner steht: "Climate Change starts here. Less talk, more money!" (Klimawandel beginnt hier. Weniger Reden, mehr Geld).

Mit dem Banner weisen die Aktivisten auf den Zusammenhang zwischen Palmölverbrauch in Deutschland und Urwaldzerstörung in Indonesien hin. Dort werden Urwälder, die CO2 speichern, für Plantagen gerodet. Von der Bundeskanzlerin fordern die Umweltschützer, dass sie eine Führungsrolle beim Klimaschutz übernimmt. Zudem soll sich Merkel auf dem EU-Gipfel in dieser Woche in Brüssel dafür einsetzen, dass die EU-Staaten künftig deutlich mehr Geld für den Schutz der letzten Urwälder bereitstellen.

"Die Zeit wird immer knapper und die Politiker reden nur anstatt zu handeln", sagt Corinna Hölzel, Wald-Expertin von Greenpeace. In Indonesien wird in jeder Minute eine Urwaldfläche so groß wie fünf Fußballfelder für Plantagen zerstört. Bedrohte Arten wie der Orang-Utan, der Sumatra-Tiger oder der Dschungeladler verlieren dadurch ihre Heimat. Der Grund für den Kahlschlag: In den Industrieländer gibt es einen stetig wachsenden Bedarf an billigen Pflanzenölen. Palmöl wird in Lebensmitteln, in Kosmetika, in Blockheizkraftwerken und zunehmend auch als Kraftstoff eingesetzt.   Besonders dramatisch für das globale Klima ist die Vernichtung der Torfwälder auf den Inseln Sumatra und Borneo. Diese Wälder mit meterdicken Torfböden speichern große Mengen an Kohlenstoff, der als Kohlendioxid den Klimawandel beschleunigt, wenn die Wälder gerodet sind. "Urwälder sind die Lebensversicherung aller Menschen, die wir gerade leichtfertig in Rauch aufgehen lassen.", so Hölzel.

Damit es beim UN-Klimagipfel im Dezember in Kopenhagen ein Klimaabkommen geben kann, müssen die reichen Industrienationen mehr Geld zum Schutz des Klimas an die Entwicklungsländer zahlen. Greenpeace fordert von den Industrieländern, jährlich 110 Milliarden Euro für den Kampf gegen den Klimawandel und für Urwaldschutz bereitzustellen. Für Deutschland bedeutet dies einen Anteil von sieben Milliarden Euro.  Notwendig ist ein Urwaldfonds, mit dem die Einrichtung von Schutzgebieten, Monitoringprogramme und alternative Einkommensmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung finanziert werden können.

Die heutige Aktion in Indonesien ist der Auftakt eines internationalen Klima- und Waldschutz-Camps von Greenpeace. Aktivisten aus mehr als 15 Ländern setzen sich in der Provinz Riau zusammen mit der lokalen Bevölkerung für den Schutz der Torfwälder ein. Zeitgleich mit dem Konterfei von Kanzlerin Merkel enthüllten die Aktivisten auch ein Banner des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy. Mit dem Camp führt Greenpeace eine Arbeit fort, die Ende 2007 mit dem ersten Urwaldschutzcamp in Indonesien begonnen hat.

Quelle: Greenpeace e.V.

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