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Bund drosselt Windkraft-Ausbau im Norden

Archivmeldung vom 11.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Uwe Schlick / pixelio.de
Bild: Uwe Schlick / pixelio.de

Die Bundesregierung will den Bau neuer Windparks in den Nordländern Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sowie im Norden Niedersachsens stark drosseln. Das geht aus einem Verordnungsentwurf hervor, aus dem die "Süddeutsche Zeitung" zitiert.

Demnach darf in Norddeutschland nur ein gutes Drittel der künftigen Windparks errichtet werden. Grund seien Verzögerungen beim Ausbau der Stromnetze. Dies führe "zu volkswirtschaftlich zu vermeidenden Mehrkosten", heißt es in dem Entwurf. Ziel sei es, diese Engpässe nicht noch weiter zu verschärfen.

"Mit der Regelung verzahnen wir den Ausbau der Windenergie mit dem Netzausbau", sagt auch Rainer Baake, zuständiger Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Nur "vorübergehend" würden Ausbaumengen begrenzt, "bis die Netzengpässe beseitigt sind".

Ende 2020 soll die Regelung automatisch außer Kraft treten. Solange dürfen jährlich höchstens Windräder mit einer Gesamtkapazität von 902 Megawatt in den so genannten "Netzausbaugebieten" im Norden Deutschlands errichtet werden - von insgesamt 2.500 Megawatt, die demnächst jährlich per Ausschreibung vergeben werden sollen.

Schleswig-Holsteins Energieminister Robert Habeck (Grüne) kritisierte die Neuregelung. "Die Netzausbaugebiete sind falsche Antwort auf den fehlenden Netzausbau", sagte er der SZ. "Die Antwort muss heißen: Netze ausbauen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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