Männer und Frauen trauern um die Stiere, die beim San-Fermín-Fest getötet werden
Archivmeldung vom 05.07.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSie standen in Särgen, bekleidet mit wenig mehr als künstlichen Stierhörnern: So demonstrierten heute 48 mitfühlende Menschen aus aller Welt auf dem Marktplatz von Pamplona gegen den Stierkampf. Mit dabei auch die 23-Jährige Tina Reschke aus Weimar. Kurz vor Beginn des Stierlaufs anlässlich des San-Fermín-Festes wollten die Aktivisten mit dieser Aktion die 48 Tiere verkörpern, die im Rahmen des Festivals in den Stierkämpfen getötet werden.
Mit Blumen in den Händen und mehrsprachigen Schildern mit der Aufschrift: „Stiere sterben einen blutigen Tod in Pamplona“ ermahnten sie die Teilnehmer des Festivals auf markante Weise, dass die gleichen Stiere, die in den Kopfsteinpflastergassen von Pamplona ausrutschen, stürzen und sich verletzen, letztlich einem blutigen und grausamen Tod in der Stierkampfarena entgegenlaufen. Die Aktion wurde von der Tierrechtsorganisation PETA UK in Zusammenarbeit mit der spanischen Organisation AnimaNaturalis organsiert.
„Dass in unserer heutigen modernen Zeit noch immer empfindsame Tiere zur Unterhaltung einer grölenden Menschenmenge gequält und getötet werden, ist einfach abscheulich“, so Kampagnenleiterin Kirsty Henderson von PETA UK. „Gemeinsam mit mitfühlenden Menschen aus aller Welt verurteilt PETA diesen barbarischen Blutsport aufs Schärfste und appelliert an die Touristen vor Ort, sich von den Stierkämpfen fernzuhalten.”
Wie aus einem PETA-Video hervorgeht, dessen Begleitkommentar die spanische Sängerin und Superstar Charo spricht, werden Stiere in der Arena mit Lanzen traktiert, niedergestochen und geschwächt, bis ein Matador schließlich versucht, das völlig entkräftete und gequälte Tier mit einem Dolchstoß ins Rückenmark zu töten. Manchmal erstickt der Stier zuvor bereits an seinem eigenen Blut, und nicht selten ist er sogar noch am Leben, wenn sein geschundener, blutiger Körper aus der Arena gezogen wird.
Das Interesse am Stierkampf schwindet seit Jahren; die Folgen sind rückläufige Besucherzahlen und die Schließung von Stierkampfarenen in vielen traditionellen Stierkampf-Ländern. Grund dafür ist die Tatsache, dass immer mehr Menschen das Wohlergehen der Tiere am Herzen liegt. Einer Umfrage zufolge haben 76 Prozent der Spanier kein Interesse an der Fortführung des barbarischen Spektakels. Die Stierkampfbranche überlebt heute nur noch mithilfe von enormen Subventionen und durch Touristen, die die Tierquälerei unwissentlich unterstützen.
Quelle: PETA Deutschland e. V.