ROBIN WOOD: Atomausstieg in die eigene Hand nehmen
Archivmeldung vom 09.03.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Umweltorganisation ROBIN WOOD unterstützt die Anti-Atom-Menschenkette am kommenden Samstag zwischen Stuttgart und den AKWs in Neckarwestheim und unterstreicht damit die Forderung nach einem sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie. Auf einem Abschnitt des Planetenweges, zwischen dem Schloss Monrepos und Ludwigsburg werden AktivistInnen von ROBIN WOOD entlang einer Allee einen Transparente-Tunnel spannen und sich auf diese Weise an der rund 45 km langen Menschenkette beteiligen.
Nachdem die Bundesregierung die Laufzeiten für die gefährliche Atomenergie im letzten Jahr gegen den breiten Widerstand in der Bevölkerung durchgedrückt hat, will die Anti-Atom-Bewegung den politischen Druck nun in Richtung der Bundesländer weiter erhöhen.
In Baden-Württemberg betreibt der nunmehr wieder fast vollständig in öffentlicher Hand befindliche Atomkonzern EnBW in Philippsburg und Neckarwestheim je zwei Atomkraftwerksblöcke. Stefan Mappus (CDU), Landesfürst in Baden-Württemberg, gilt als ein vehementer Verfechter dieser Risikotechnologie. Zwei Wochen vor der Landtagswahl in Baden Württemberg fordern wir gemeinsam mit zehntausenden Menschen, dass die Landesregierung die Schalter für die Stilllegung der maroden Atomreaktoren umlegt.
- Der Block 1 in Neckarwestheim wäre ohne die schwarz-gelbe Laufzeitverlängerung inzwischen endgültig abgeschaltet. Obwohl selbst der Betreiber gravierende Sicherheitsnachrüstungen für erforderlich hielt, sind diese bis heute nicht erfolgt. Dabei gehört Neckarwestheim 1 zu
- den störanfälligsten Atomkraftwerken in Deutschland.
- Der Block 1 in Philippsburg gehört wie Isar 1 und die seit über drei Jahren stillstehenden AKWs Brunsbüttel und Krümmel zu der völlig veralteten Siedewassertechnologie der Baureihe 69. Diese Reaktor-Technik wurde bereits Ende der 70er Jahre vollständig aufgegeben. Aufgrund der kompakten Bauweise dieser Anlagen sind diese besonders störanfällig und schwer zu warten: Viele sicherheitsrelevante Einrichtungen befinden sich im besonders strahlenbelasteten Bereich des Reaktors und sind daher sehr aufwendig zu warten.
„Es wird Zeit, dass in Baden-Württemberg eine Atomaufsicht ihre Aufgabe ernst nimmt und die vorhandenen Sicherheitsdefizite in den AKWs nicht länger duldet“, so Dirk Seifert, Energiereferent bei ROBIN WOOD.
„Anstatt das Risiko eines Super-GAU zu erhöhen und den Atommüllberg weiter zu vergrößern, sollte das Ländle auf Sonne und Wind setzen. Die Alternativen zur Atomenergie sind längst vorhanden, man muss sie nur umsetzen“, sagt Michael Deininger, ROBIN WOOD Aktivist aus Heidelberg.
Quelle: ROBIN WOOD