Hennen aus Grünlandhaltung legen wertvollere Eier
Archivmeldung vom 08.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEier von Hühnern aus Grünlandhaltung können die Haut vor Alterung und Krebsbefall schützen: Sie enthalten doppelt so viel gelbe Farbstoffe wie herkömmliche Eier. Diese so genannten Karotinoide sind Antioxidantien, die freie Radikale einfangen und unschädlich machen können. Das belegt jetzt eine Studie der Charité - Universitätsmedizin Berlin.
Dr. Karoline Hesterberg und Prof. Jürgen Lademann von der Klinik für
Dermatologie, Venerologie und Allergologie haben mehrere Hundert Eier auf ihren
Farbstoffgehalt untersucht.
Die Analyse zeigt, dass die Karotinoide immer dann in hoher Konzentration im Eigelb vorkommen, wenn die Hühner ausreichend Zugang zu Grünland haben. Ihre antioxidative Wirkung verhindert unerwünschte Reaktionen zwischen freien Radikalen und Zellbestandteilen und beugt so beispielsweise Hautalterung und Hautkrebs vor. Die Eier der Grünlandhühner enthalten unter anderem das besonders effektive Karotinoid Lycopin, das sonst eher in Obst und Gemüse vorkommt.
Da der Mensch die
Karotinoide nicht selbst im Organismus bilden kann, muss er sie durch die
Nahrung aufnehmen. Je mehr Antioxidantien das Essen enthält, desto höher ist das
Schutzpotential der Haut. Durch die Art der Zubereitung lässt sich der Gehalt
von antioxidativen Substanzen sogar noch steigern: "Ein gekochtes Ei besitzt
mehr wertvolle Karotinoide als ein rohes Ei, da beim Erhitzen
Umwandlungs¬prozesse ablaufen", erklärt Prof. Jürgen Lademann. Zwar helfen Eier
gegen Falten, sie sollten dennoch in Maßen verzehrt werden. "Mit unserer Arbeit
wollen wir keinesfalls dazu aufrufen, sich ausschließlich von Eiern zu
ernähren", sagt Prof. Jürgen Lademann. "Man darf nicht vergessen, dass sie auch
viel Cholesterin enthalten."
Manchmal wirkt sich Forschung auch in der Praxis aus. Der Vater der jungen Forscherin Dr. Karoline Hesterberg hat die Erkenntnisse seiner Tochter sofort umgesetzt. Die Hühner auf seinem Gutshof leben inzwischen in einem mobilen Hühnerstall, der nach dem Abgrasen einer Wiesenfläche weiterversetzt wird. So erhalten die Hühner durchgehend frisches Grün.
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.