PETA plädiert für Hundeführerschein
Archivmeldung vom 22.06.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Hunde sehen aus wie harmlose Schäferhunde. Doch bereits junge Welpen werden aufs Beißen getrimmt. Die Rede ist von sogenannten X-Hunden, Bastarde, bei der Belgische Schäferhunde ihr Erbgut einbringen. Kreuzungen - daher das "X" im Namen. Die Tiere sind äußerst aggressiv und schnell. Gezüchtet wurden sie ursprünglich als Diensthunde für Polizeieinsätze oder den Sicherheitsdienst. Doch mit dem Verkauf solcher Tiere kann man viel Geld verdienen – so werden sie nun immer häufiger auch an Privatpersonen abgegeben, und die sind oftmals mit ihnen überfordert.
Insbesondere im Umfeld von Neonazis und Zuhälter sind die X-Hunde bereits gesehen worden. X-Hunde sind der neue Trend für unterbelichtete Menschen, die gern ein furchteinflößendes Tier halten wollen. Diese Hunde sind Waffen – aber beschaffbar ohne Waffenschein. Außerdem stehen sie auf keiner Kampfhundliste – das Halten und Züchten ist nicht gesetzlich geregelt. Dabei ist ihr Umfeld in großer Gefahr, wenn diese Tiere außer Kontrolle geraten.
PETA: „Jeder Hund kann durch falsche Haltung oder gewaltsame Erziehung aggressiv werden. Das Problem ist also nicht das Tier, sondern das andere Ende der Leine! Leider werden bestimmte Hunde besonders häufig Opfer von Missbrauch, weil sie als ‚Prestige-Objekt‘ oder sogar für Hundekämpfe angeschafft werden – wie z.B. auch viele sogenannte Kampfhunde. Der ‚Rassenwahn‘ des Menschen, Tiere wegen bestimmter Merkmale zu erwerben, degradiert diese zu Wegwerfware und fördert die tierverachtende Tendenz, Tiere als Objekte für das menschliche Ego zu halten. Daher spricht sich PETA Deutschland e.V. für einen Zuchtstopp von sogenannten Kampfhunden ebenso aus wie für alle anderen Rassen auch! Denn während innerhalb der Zuchtverbände immer wieder neuer Nachwuchs an Hunden „produziert“ wird, werden allein in Deutschland jedes Jahr etwa 80.000 Hunde ausgesetzt oder in Tierheimen abgegeben, wo sie dann – oft vergeblich – auf ein neues Zuhause warten müssen.
Zudem lehnt PETA die Stigmatisierung von Hunden über willkürliche ‚Rasselisten‘ ab. Die sinnvollste und tierfreundlichste Methode, Konflikte zwischen Mensch und Hund aber auch zwischen Hund und Hund zu vermeiden, ist die Einführung eines allgemeinen Hundeführerscheins nach den Vorbildern der Schweiz und ab 2013 auch Niedersachsens. Der Hundeführerschein, der bereits vor Aufnahme des Tieres zu erlangen ist, soll eine gute Kommunikation zwischen Hund und Mensch sicherstellen und ist daher für die Halter aller Hunde, unabhängig von ‚Rasse‘ oder Größe, verpflichtend.
Quelle: General News Service (News4Press)