Teilerfolg gegen brutale Delfinquälerei in Hurghada
Archivmeldung vom 06.10.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Hurghada-Vier sind gestern in eine innerhalb weniger Tage errichtete Beckenanlage mitten in der Wüste südlich von Hurghada transportiert worden. Da ein hochrangiger Politiker den Transport begleitete, hat "Delfinschinder" Wagdy Saad aus Angst vor Tumulten notgedrungen auch andere Beobachter beim Transport zulassen müssen. Nachdem die Delfine ins Wasser gelassen worden waren, mussten alle Beobachter allerdings das Gelände verlassen.
Die Becken entsprechen augenscheinlich den in Ägypten vorgeschriebenen Standards, aber sie befinden sich einfach im Wüstensand, (noch) ohne Sonnenschutz für die Tiere, ohne Strukturen in den Becken, ohne Beschäftigungsmöglichkeit für die vier Delfine. So weit erkennbar, sind sie nur mit zwei Gegenstromanlagen und einem Sandfilter ausgerüstet. Sonst ist da nichts. Doch es wird gerade eine hohe Ziegelsteinmauer um die Becken gezogen, sicher auch, um die Öffentlichkeit vor "neugierigen" Blicken abzuhalten und weitere Recherchen über das Wohlergehen der Hurghada-Vier zu verhindern.
Aber auch wenn sie unseren Blicken entzogen werden, wir werden die vier Delfine sicher nicht vergessen. Die GRD bereitet jetzt eine Online-Petition gegen den Neubau von Delfinarien in Ägypten vor.
Über den weiteren Verbleib der Hurghada-Vier nach Ablauf der Quarantänezeit gibt es noch keine verlässlichen Informationen. Eventuell sollen sie zu ihrem laut Papieren ursprünglichen Zielort nach Sharm El Sheik in das dortige Delfinarium "Dolphinella". Es gibt Hinweise, dass die momentan dort lebenden drei Delfine außer Landes gebracht werden sollen. Außerdem sollen sich derzeit in Bahrain fünf weitere Delfine befinden, die angeblich für das im Bau befindliche Delfinarium an der Makadi-Bay bei Hurghada bestimmt sind.
Quelle: Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.