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Tschernobyl zur Vermietung: Kiew-Initiative kommt Ukrainern teuer zu stehen

Archivmeldung vom 31.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Eine Statue vor dem Kraftwerksgelände (links) und der Sarkophag des zerstörten Blocks 4 (rechts) Bild: de.wikipedia.org
Eine Statue vor dem Kraftwerksgelände (links) und der Sarkophag des zerstörten Blocks 4 (rechts) Bild: de.wikipedia.org

Die Entscheidung der ukrainischen Behörden über die Vermietung eines Teils des Kernkraftwerkes Tschernobyl ist laut dem Experten Stanislaw Mitrachowitsch eher eine politische PR-Aktion. Wie er gegenüber dem Portal „rueconomics“ sagte, sind Einspeisevergütungen eine Hürde dafür, dass diese Initiative ein nützliches Projekt sein wird, schreibt das russische online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es im Beitrag der deutschen Ausgabe: "„Die Suche Kiews nach Investoren für den Bau der Kraftwerke in der Sperrzone von Tschernobyl führt vor allem aus wirtschaftlichen Gründe zu nichts. Die deutschen Konsumenten zahlen beispielweise für die,umweltfreundlicheʻ Energie hohe Tarife – ihre Gewinnung durch erneuerbare Energien hat einen hohen Selbstkostenpreis“, so der Experte.

Die Energietarife in der Ukraine wachsen ihm zufolge rapide und ohne Einspeisevergütungen können viele Bürger kommunale Dienstleistungen nicht bezahlen. Unter diesen Bedingungen könne ein Investor die Einführung von Ausgleichstarifen für sich selbst nicht fordern, weil das Einkommen der Bevölkerung rapid sinke.

„Die Entwicklung der Alternativenergie ist nur für reiche Länder typisch“,  erläuterte er.

Zuvor hatte der Fonds des Staatsvermögens der Ukraine die Vermietung eines Teils des Kernkraftwerkes Tschernobyl angekündigt.

Ukraine will Tschernobyl-Objekte vermieten

Der ukrainische Ministerpräsident Wladimir Groisman hatte im April 2017 mitgeteilt, dass der Bau der ersten Photovoltaik-Freiflächenanlage in der Tschernobyl-Zone bald eingeleitet werden solle. Dieses Projekt sei „eine der wichtigsten Aufgaben der Regierung“. Damals hatte auch der ukrainische Minister für Ökologie und Naturressourcen der Ukraine, Ostap Semerak, gesagt, dass erste erneuerbare Energien aus der Sperrzone bereits noch in der ersten Jahreshälfte geliefert werden solle. Bisher habe es keine Berichte über den Start solch einer Station gegeben.

Der Fonds des Staatsvermögens der Ukraine hat auf seiner Homepage die Vermietung eines Teils des Kernkraftwerkes Tschernobyl angekündigt.

„Der Fonds des Staatsvermögens der Ukraine bietet ein unbewegliches Eigentum – einen Teil des Ingenieurbauwerks des Kühlungssystems von Objekten des Kernkraftwerkes Tschernobyl – zur Vermietung an. Die Gesamtfläche beträgt 2,5 Millionen Quadratmeter“, heißt es in der Mitteilung.

Die Vermietungsdauer sei auf 49 Jahre begrenzt. Die Räume sollen für die Stationierung einer 100-MW-Photovoltaik-Freiflächenanlage vermietet werden.

Im Juni 2017 hatte es eine Rauchentwicklung im Block 3 des Unglücks-Kernkraftwerks in Tschernobyl gegeben.

Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl ereignete sich am 26. April 1986 in Block 4 des Kernkraftwerks nahe der ukrainischen Stadt Prypjat. Auf der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse wurde sie als erstes Ereignis der Kategorie katastrophaler Unfall eingeordnet."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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