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Matto Barfuss: Zoo-Haltung von Raubkatzen beenden

Archivmeldung vom 07.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Matto Barfuss
Matto Barfuss

Von Mundartpoet - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26739418

Tierfilmer und "Gepardenmann" Matto Barfuss wendet sich gegen die Zoohaltung von Raubkatzen: "Arterhaltungsprogramme sind bei Raubkatzen völliger Quatsch. Wenn wir die Raubkatzen in der Natur verlieren, werden wir sie in Zoos nicht retten", sagte der UN-Dekaden-Botschafter für biologische Vielfalt im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

"Wir können sie nicht mehr auswildern. Es hat sich immer gezeigt: In Gefangenschaft aufgewachsene Raubkatzen haben in der freien Natur keine Überlebenschancen." Mittelfristig forderte Barfuss das Ende der Zoohaltung von Raubkatzen: "Es gibt einen Zoobestand, der möglichst gut gehalten werden soll. Aber Zoos sollten nicht aus Eitelkeit neue Tiere nachzüchten. Wir sollten das auslaufen lassen."

Barfuss votiert dafür, auch Tieren Gefühle zuzugestehen: "Man sollte über Empathie bei Tieren zumindest nachdenken. Ihre Sinneswahrnehmungen unterscheiden sich von unseren, und so wird es auch mit den Gefühlen sein, aber irgendeine Form von Trauer sollten wir ihnen schon zugestehen", sagte der 47-Jährige, der in seinem Film "Maleika" den Überlebenskampf einer Gepardin dokumentiert.

"Konrad Lorenz hat den Nobelpreis dafür bekommen, das Verhalten der Tiere zu katalogisieren. Dafür würde es heute keinen Preis mehr geben, weil er viel zu sehr vereinfacht", fügte Barfuss hinzu. "Selbst das menschliche Verhalten folgt grundsätzlich Mechanismen, aber dann kommen Erfahrungen dazu und Gefühle. Heute weiß man mehr von der Tierpsychologie. Lange hieß es, nur Elefanten trauern. Dann kamen Menschenaffen dazu, und nach und nach werden es immer mehr Arten."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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