15 Jahre Einheit: "Grünes Band" auf früherem Grenzstreifen heute Deutschlands längstes Biotop
Archivmeldung vom 30.09.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt15 Jahre nach der deutschen Einheit ist der frühere Grenzstreifen zwischen der Ostseeküste und dem Sächsisch-Bayerischen Vogtland heute der längste Biotopverbund Deutschlands. Auf rund 1400 Kilometern bietet dieses "Grüne Band" Lebensraum für mehr als 600 gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Dazu gehören Schwarzstorch, Fischotter und seltene Orchideen.
Weil sich die Finanzminister von
Bund und Ländern seit zwei Jahren nicht auf Regeln zur Übernahme der
bundeseigenen Flächen einigen können, seien große Teile der
schützenswerten Flächen akut gefährdet, warnt der Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND). Dabei gehe es um rund 10000 Hektar.
Das entspreche etwa der Größe des Nationalparks Eifel.
Die Umweltminister der beteiligten Länder Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen und Sachsen
hätten ihre Bereitschaft zur Flächenübernahme bereits signalisiert.
Den Bekenntnissen von Bundesregierung und Landesregierungen zum
Schutz des "Grünen Bandes" müssten nun die entsprechenden Taten
folgen. Der Schlüssel dafür liege bei den Finanzministern.
Angelika Zahrnt, BUND-Vorsitzende: "Seit über 15 Jahren arbeiten
wir an der Sicherung des Grünen Bandes. Der Schutz dieses wertvollen
Biotopverbundes darf nicht scheitern, weil sich Bund und Länder nicht
einigen können. Eine neue Bundesregierung muss die unentgeltliche
Übertragung der Flächen schnellstmöglich auf den Weg bringen. Das
Grüne Band droht sonst zu zerreißen. Wenn das passiert, ist das
entlang des gesamten früheren Eisernen Vorhangs geplante
Naturschutzprojekt `Grünes Band Europa` ebenfalls in Gefahr."
Noch bis zum Sonntag sind zwei Sportteams beim "Naturathlon 2005"
- einer vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem BUND
veranstalteten Radfahrt - am "Grünen Band" unterwegs. Unter dem Titel
"Natur vereint" werben die Sportlerinnen und Sportler für den Schutz
der faszinierenden Landschaft und Natur entlang der ehemaligen
innerdeutschen Grenze.
Quelle: Pressemitteilung BUND