ZDK: Nicht realisierbare Euro 7-Grenzwerte bringen mehr Schaden als Nutzen
Archivmeldung vom 04.12.2020
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Freigeschaltet durch André OttNicht realisierbare Grenzwerte der neuen Euro 7-Abgasnorm, wie sie aktuell öffentlich diskutiert werden, schaden den umweltpolitischen Zielen in Deutschland und Europa mehr als sie nützen. Denn sie verhindern mittelfristig den Tausch älterer gegen moderne, extrem schadstoffarme Verbrenner.
Der Vorstand des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) plädiert daher für Grenzwerte, die den Automobilherstellern die Chance lassen, solche Fahrzeuge als Bestandteil technologieoffener Zukunftsstrategien auch weiterhin zu erschwinglichen Kosten zu entwickeln. Andernfalls würde individuelle Mobilität für viele Menschen bald unbezahlbar.
Ausdrücklich unterstütze der ZDK daher die Haltung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die gesagt hatte, Verbrennungsmotoren technisch unmöglich zu machen sei keine gute Sache. Ihrer Ansicht nach müsse geprüft werden, was machbar sei im Sinne des Klimaschutzes unter Berücksichtigung strukturpolitischer Aspekte.
Laut dem ZDK-Vorstand lasse sich der aktuelle Bestand von rund 48,2 Millionen Pkw in Deutschland auf absehbare Zeit nicht einfach durch E-Fahrzeuge austauschen. Auch deshalb sei es ein Fehler, Verbrennungsmotoren aus dem Technologiemix verbannen zu wollen. "Wer kurzfristig etwas für die Umwelt tun will, darf die Menschen nicht dazu zwingen, ihre älteren Fahrzeuge aus Mangel an bezahlbaren Alternativen solange wie möglich weiter zu betreiben", so ZDK-Präsident Karpinski. Die durchschnittliche Pkw-Lebensdauer, die aktuell schon bei 9,6 Jahren liege, würde sich weiter erhöhen. Und der Bestand an älteren Fahrzeugen könnte nicht in dem für die Umwelt sinnvollen Maß gegen schadstoffarme Verbrenner ausgetauscht werden.
Neben der Elektromobilität seien laut dem ZDK-Vorstand unbedingt auch nicht-fossile Kraftstoffe für Brennstoffzellen und Verbrennungsmotoren in eine Gesamtbetrachtung mit einzubeziehen, um die CO2-Belastung weiter nachhaltig zu verringern.
Quelle: Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ots)