Bioland: Seehofer muss den geplanten Anbau von Genmais auf über 4.000 Hektar stoppen
Archivmeldung vom 13.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBioland fordert von Landwirtschaftsminister Seehofer ein sofortiges Anbauverbot des Gentech-Maises MON810 der Firma Monsanto. "Seehofer muss jetzt den überfälligen Schritt gehen und den Genmais aufgrund der Umweltrisiken und einem ungenügenden Monitoringprogramm verbieten", fordert Thomas Dosch, Präsident von Bioland.
Monsanto beruft sich bei der geforderten Überwachung des Genmais-Anbaus auf Untersuchungen von Instituten, die mit Monsanto weder Kontakt hatten noch über deren notwendigen Daten für eine Bewertung verfügen. Die in Deutschland erteilte Genehmigung durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit entbehrt daher einer seriösen Grundlage.
Seehofer wäre mit einem
Genmais-Verbot in guter Gesellschaft: Denn in Österreich, Griechenland,
Ungarn, Polen und zuletzt Frankreich darf MON810 nicht auf die Äcker.
Die Regierungen wenden eine Schutzklausel der Europäischen Union an,
nach der Mitgliedstaaten ein Verbot aussprechen können, wenn sie
Gesundheits- oder Umweltrisiken befürchten. Die Zeit drängt, denn der
Gen-Mais MON810 soll in Deutschland in diesem Jahr auf über 4.000
Hektar angebaut werden, erstmalig auch in Bayern. "Damit werden die
Aussagen von Politikern wiederlegt, im kleinstrukturierten Bayern würde
das neue Gentechnikgesetz mit seinen neuen Abstandsregelungen einen
Anbau von Genmais dauerhaft verhindern können", so Dosch. Das Gegenteil
ist der Fall. Und die Anbauplanung hat bereits zu heftigen
Auseinandersetzungen vor Ort geführt, zum Beispiel im Landkreis
Kitzingen. "Der Krieg auf den Dörfern ist bereits Realität und ein
Vorgeschmack auf die Konflikte, die noch zu erwarten sind. Denn das
gerade verabschiedete neue Gentechnikgesetz bietet keinen ausreichenden
Schutz für eine gentechnikfreie Landwirtschaft und Imkerei", so Dosch.
Neben dem sofortigen Anbaustopp von MON810-Saatgut fordert Bioland
Seehofer auf, sich auf EU-Ebene gegen die in diesem Jahr anstehende
Neuzulassung von MON810 einzusetzen.
Quelle: BIOLAND