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Ferkelkastration: Klöckner für Nutzung von Alternativen

Archivmeldung vom 27.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Milch immunisierter Mütter schützt die Ferkel vor Infektionen.
Quelle: Foto: Lukas Schwarz / Vetmeduni Vienna (idw)
Milch immunisierter Mütter schützt die Ferkel vor Infektionen. Quelle: Foto: Lukas Schwarz / Vetmeduni Vienna (idw)

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) ruft Landwirte dazu auf, noch vor Ablauf der zweijährigen Frist bis zu einem endgültigen Verbot der Ferkelkastration auf tierschutzgerechte Alternativen umzusteigen.

Fleischindustrie und Handel seien in der Pflicht, die Schweinebauern dabei zu unterstützen, berichten die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" (Mittwochsausgaben) unter Berufung auf das Manuskript einer Ansprache, die Klöckner am Dienstag in einem Gespräch mit Vertretern von Fleischindustrie, Einzelhandel und Tierärzten hielt. Die CDU-Politikerin habe sich demnach für den Einsatz des seit Kurzem in der EU zugelassenen Betäubungsgases Isofluran ausgesprochen. Damit sollen Landwirte die Narkose vor der Kastration selbst durchführen können, berichten die Zeitungen weiter. Den Angaben Klöckners zufolge wolle das Bundeslandwirtschaftsministerium die entsprechende Verordnung dazu auf den Weg bringen. Eine weitere, Klöckner zufolge noch unzureichend genutzte Alternative stelle die Jungebermast dar. "Ich habe verstanden, dass die Jungebermast nicht für alle infrage kommt", so Klöckner.

Sie werde aber bereits "zu einem nicht unerheblichen Teil" in Deutschland und der EU angewandt. "Es ist also offensichtlich, dass hier das Problem weniger auf der Seite der Landwirtschaft besteht", sagte die Ministerin und appellierte an die Vertreter von Fleischindustrie und Handel, den Anteil der Mast unkastrierter Jungeber mit geeigneten Vermarktungswegen auszubauen. Ein weiteres zulässiges Verfahren stelle die Immunokastration dar, bei der die Tiere mit einem Antikörper geimpft werden, der die Hormonproduktion und damit Geruchsauffälligkeiten unterbinden soll. "Grundsätzlich funktioniert auch dieses Verfahren. Landwirte würden auch mit diesem Verfahren zurechtkommen", heißt es in Klöckners Manuskript, über das die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten. Klöckner habe an Mäster, Handel und Fleischbranche ap pelliert, die Akzeptanz dieses Verfahrens auszubauen. Der Bundestag wird am Donnerstag in letzter Lesung über eine Änderung des Tierschutzgesetzes beraten. Demnach wäre die betäubungslose Ferkelkastration ab dem 1. Januar 2019 verboten. Die Regierungsfraktionen haben jedoch einen Gesetzentwurf eingebracht, mit dem das Verbot der Ferkelkastration um zwei Jahre verschoben werden soll.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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