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Legehennen fordern: Das Käfigverbot muss bleiben!

Archivmeldung vom 05.04.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Heute (05.04.2006) schenkt die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz allen Ministerpräsidenten der Bundesländer ein Huhn aus artgerechter Freilandhaltung. Die Hennen fordern die Ministerpräsidenten gemeinsam mit VIER PFOTEN auf, sich für die Beibehaltung des Käfigausstieges zum Jahresbeginn 2007 einzusetzen. Hintergrund der Aktion ist der drohende Beschluss zur Rücknahme des Käfigverbotes durch den Bundesrat am Freitag dieser Woche.

Zusammen mit der Schenkungsurkunde erhalten die Ministerpräsidenten die ersten sechs Eier ihrer persönlichen Legehenne, die jeweils den Vornamen des Politikers trägt. Weitere Eier von ihrer Henne können sich die frisch gebackenen Hühnerbesitzer direkt beim Erzeuger abholen und dabei eine vorbildliche Legehennenhaltung besichtigen. Die Hennen schlüpften in der zweiten Januarwoche 2005 aus dem Ei und zogen als Junghennen gemeinsam mit 700 Kolleginnen in den hessischen Biobetrieb Dottenfelderhof in Bad Vilbel ein. Dort leben die Freiland-Hennen in einem mobilen Hühnerstall mit Tageslicht, viel Platz zum Scharren, eingestreuten Legenestern und Hähnen in der Gruppe.

"Die Aktion soll die politischen Entscheidungsträger daran erinnern, dass sie über die Lebensbedingungen von mehr als 30 Millionen Mitgeschöpfen entscheiden", erklärt Dr. Marlene Wartenberg, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN. "Wir schenken den Ministerpräsidenten ein Freilandhuhn und fordern sie damit auf, den Käfighennen in Deutschland ein deutlich besseres Leben zu schenken". Im Agrarausschuss hatten nur Bremen, Berlin und Rheinland-Pfalz eindeutig gegen die Aufhebung des Käfigverbotes gestimmt. "Die anderen Länder ignorieren nicht nur ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, sondern missachten darüber hinaus die Wünsche von mehr als 80 Prozent der Verbraucher, die jede Form der Käfighaltung ablehnen", sagt Wartenberg. Am 7. April 2006 wollen die Länderchefs in Deutschland minimal vergrößerte Käfige zulassen und unter dem trügerischen Begriff "Kleingruppenhaltung" salonfähig machen. Alten Käfigbatterien sollen Übergangsfristen bis 2009 und länger gewährt werden.

Sollte dieser Beschluss zustande kommen, kann Bundesminister Horst Seehofer die Umsetzung verweigern oder einen Koalitionsstreit mit der SPD riskieren. Denn die SPD-Bundestagsfraktion hat in den letzten Wochen deutlich gemacht, dass es für sie kein Zurück zur tierquälerischen Hennenhaltung im Käfig geben wird.

Quelle: Pressemitteilung VIER PFOTEN

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