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Neue Hoffnung für "Rehweißchen"

Archivmeldung vom 04.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das weiße "Bambi" sorgt nach dem Fall "Bruno" erneut für kontroverse Diskussionen. Aus der Sicht der Deutschen Wildtier Stiftung liegen jedoch überhaupt keine fundierten Gründe vor, das Albino-Reh abzuschießen. Die Stiftung, die sich als Anwalt einheimischer Wildtiere versteht, bietet dem sächsischen Reh nun in "Wildtierland" Asyl. Im stiftungseigenen Naturerlebnisprojekt in Mecklenburg-Vorpommern ist ausreichend jagdfreier Lebensraum vorhanden.

Auf rund 1.000 Hektar Fläche finden hier auch viele seltene einheimische Wildtiere ideale Lebensbedingungen. Jedoch Zäune, wie in einem Wildpark gibt es nicht.
"Aus unserer Sicht sind weder kollektive Aufrufe zur Erlegung des Albino-Rehs aus dem Erzgebirge, noch besondere Schutzmaßnahmen angebracht. Werden Albinos bewusst geschont, führt das langfristig zu einer geringfügigen Zunahme der weißen Tiere im Bestand. Das ist aus genetischer Sicht unproblematisch, solange genügend "normal" gefärbtes Rehwild in der Population vorhanden ist", betont Haymo G. Rethwisch, Vorstand und Stifter der Deutschen Wildtier Stiftung. "Das Albino-Reh ist in Wildtierland herzlich willkommen! Hier gibt es nicht nur die erste Botschaft der Wildtiere - neben Rothirsch und Dachs finden in Wildtierland auch bedrohte Wildtiere ideale Lebensbedingungen und das inmitten unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft", so Rethwisch weiter.

Es handelt sich beim Albino um eine Verlustmutation, der Erbfaktor für die Haarfarbe fällt aus. Diese Mutation wird nur dann sichtbar, wenn der entsprechende Erbfaktor von beiden Elternteilen vererbt wurde. Ist unter den Eltern nur ein Albino, sind die Nachkommen in der Regel "normal" gefärbt. Umgekehrt tritt Albinimus gelegentlich auch bei "normal" gefärbten Rehen auf.

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Wildtier Stiftung

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