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Kanadische Regierung gibt 400.000 Robben zur Jagd frei

Archivmeldung vom 28.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Eine Robbe
Eine Robbe

Das kanadische Fischereiministerium (DFO) gab am Wochenende die Quote für die diesjährige Robbenjagd bekannt: 400.000 Tiere dürfen in diesem Jahr getötet werden, 70.000 mehr als im letzten Jahr. Der IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) kritisiert diese Entscheidung als offenkundigen Versuch, Stimmen für anstehende Wahlen zu gewinnen.

Wieder einmal scheint die Fischereiministerin Gail Shea jeden Bezug zur Realität verloren zu haben“, so Sheryl Fink, Leiterin der Robbenkampagne des IFAW. Eine Erhöhung der Quote ist unverantwortlich und kurzsichtig. Die Eissituation im Golf von St. Lorenz ist schlechter denn je und bedroht den Robbennachwuchs. Außerdem gibt es kaum Nachfrage nach Robbenprodukten.

Nach Angaben des kanadischen Umweltministeriums gab es in den letzten zwei Jahren weniger Eis als jemals zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen. Erst letzte Woche teilte das Fischereiminsterium mit, dass es aufgrund des Wetters viele gestrandete und tote Robbenjunge erwarte.

Die Regierung subventioniert die Robbenjagd indirekt jährlich mit mehreren Millionen Dollar. Letztes Jahr brachte die Jagd einen Gewinn von etwas über einer Million. Eine Studie aus dem Jahr 2010 ergab, dass eine Beendigung der Jagd der Regierung mindestens sieben Millionen Dollar einsparen würde.

Der IFAW fordert die kanadische Regierung auf, die Jagd zu beenden und in Alternativen für die Robbenjäger zu investieren.

Die Jagd beginnt voraussichtlich in den nächsten Tagen.

Quelle: IFAW

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