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ARD und VIER PFOTEN decken auf: EDEKA als letzte Stopffleisch-Bastion

Archivmeldung vom 17.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Kurz vor Weihnachten sind die Tiefkühltheken wieder voll mit Gänsefleisch und das Geschäft blüht. Das unangenehme Weihnachtswunder: Bei dem Fleisch handelt es sich oft um überteuertes Gänsefleisch aus der Stopfmast.

Die Stopfmast, bei der Enten und Gänse zwangsgefüttert werden um die Leber auf ein Vielfaches der natürlichen Größe zu bringen, ist in Deutschland verboten. Für den Lebensmittelhandel ist der Handel mit dem minderwertigen Fleisch ein Geschäft mit großen Gewinnspannen. Der Kunde bekommt die verfetteten Überreste aus der Tierquälerei.

EDEKA behauptet, seine Märkte führen kein Fleisch aus der Stopfmast. VIER PFOTEN - Recherchen haben jedoch ergeben, dass EDEKA in diesem Jahr Fleisch aus den berüchtigten ungarischen Stopfleberschlachthöfen Hungerit, Integral und Pannon Lud verkauft. Für EDEKA ein weiteres Problem: Teile der Ware wurden klar als Fleisch aus der Stopfleberproduktion gekennzeichnet, allerdings auf Ungarisch. Ein klarer Beweis für die absichtliche Kundentäuschung durch EDEKA. Auch GLOBUS, Karstadt München und Großhändler wie das Frischeparadies Niedereuter München kauften Gänseteile aus der Stopfmast. Niedereuter hat nach eigenen Angaben mittlerweile Stopffleisch ausgelistet, als Reaktion auf die von VIER PFOTEN vorgelegten Informationen.

Einer der größten Stopfleberschlachthöfe bestätigt, dass ein Großteil des Tierqualfleisches aus dem Betrieb nach Deutschland geliefert wird. VIER PFOTEN hat in Deutschland zahlreiche Stichproben genommen, um dieses Fleisch aufzuspüren. Expertenanalysen, die am 15.12.2008 in dem ARD-Politmagazin FAKT vorgestellt wurden, beweisen erneut, dass EDEKA weiterhin Fleisch aus der Stopfmast anbietet.

In Ungarn werden weiße Gänse für die herkömmliche Hafermastgansproduktion gehalten. Geflügelexperten bestätigen, dass ausschließlich Graugänse für die Stopfleberproduktion verwendet werden. Diese Gänse müssen zerlegt werden, um die riesige Leber zu entfernen. An den Keulen und Brüsten aus der Stopfleberproduktion kann selbst ein Laie die Herkunft erkennen - graue und schwarze Federreste und dunkle Hautpigmente weisen auf eine tierquälerische Vergangenheit hin.

Hungerit, Integral und Pannon Lud sind die drei wichtigsten Gänse- und Entenstopfleberproduzenten der Welt. Vor allem Hungerit ist schon in der Vergangenheit durch falsche oder nicht vorhandene Kennzeichnung aufgefallen. Internationale Handelsketten, zum Beispiel SPAR, haben auf diesbezügliche Hinweise von VIER PFOTEN reagiert und das Fleisch sofort aus den Regalen genommen. VIER PFOTEN hat eben dieses Fleisch nun bei GLOBUS entdeckt. Hungerit hat sogar zugegeben, dass es sich um Fleisch aus der Stopfmast handelt.

Dieses Fleisch wird ahnungslosen Kunden in den Filialen von EDEKA und GLOBUS angeboten - ohne Hinweis auf die qualvolle Herkunft des Fleisches. Auf www.vier-pfoten.de bietet VIER PFOTEN den Konsumenten die Möglichkeit, sich gegen die Täuschung zu wehren. Die VIER PFOTEN Informationsliste bietet eine genaue Erklärung, welche Schlachthöfe Stopffleisch verarbeiten. Am sichersten ist noch der Griff zur ganzen Gans - hier kann es sich nicht um Fleisch aus der Stopfleberproduktion handeln.

REWE, LIDL, KAUFLAND, SPAR und ALDI haben sich von allen Stopfleberprodukten getrennt. Nun ist es Zeit, dass EDEKA und GLOBUS auf die Wünsche von Tierfreunden eingehen und diesem guten Beispiel Folgen. Bis diese Handelsketten verantwortungsvoll handeln heißt es bei Gänseteilen: Augen auf beim Gänsekauf.

Quelle: VIER PFOTEN

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