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WDR: Schwere Sicherheitsmängel in französischen Atomkraftwerken durch Gefahr "interner Überflutung"

Archivmeldung vom 23.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kernkraftwerk Fessenheim mit den beiden Reaktorgebäuden (Aufnahme von Südosten, 2010), im Vordergrund der Rheinseitenkanal, dazwischen liegen die zwei Lager- und Abklingbecken für die Brennstäbe.
Kernkraftwerk Fessenheim mit den beiden Reaktorgebäuden (Aufnahme von Südosten, 2010), im Vordergrund der Rheinseitenkanal, dazwischen liegen die zwei Lager- und Abklingbecken für die Brennstäbe.

Foto: Florival fr
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In zahlreichen französischen Atomkraftwerken ist der Schutz gegen sogenannte "interne Überflutungen" mangelhaft. Das geht aus einem Bericht des Kölner Atomsicherheitsexperten Manfred Mertins hervor, der dem WDR vorliegt. Mertins stützt seine Angaben auf einen Bericht des französischen Instituts für Nuklearsicherheit (IRSN), vergleichbar mit der deutschen Gesellschaft für Reaktor- und Anlagensicherheit (GRS).

Demnach hat die staatliche Betreibergesellschaft Électricité de France (EdF) nach dem Störfall in dem AKW Fessenheim im April 2014 veranlasst, dass sämtliche 58 Kernkraftwerke der Republik auf unzureichenden Schutz gegen interne Überschwemmungen und Mängel bei den Wasserableitungssystemen überprüft werden. Mehrere Anlagen mussten daraufhin nachgerüstet werden. Die genaue Zahl der betroffenen Anlagen ist nicht bekannt, da die Untersuchungen noch laufen.

In Fessenheim war am 9. April 2014 Wasser durch Kabelschächte in einen Schaltschrank gelaufen und hatte eine Notabschaltung ausgelöst. Das wahre Ausmaß des damaligen Vorfalls war erst im März dieses Jahres durch Berichte des WDR bekannt geworden. Die Beseitigung der Mängel in allen Kraftwerken dürfte noch mindestens zwei Jahre dauern. Der Schutz vor internen Überflutungen ist eine der zentralen Sicherheitsanforderungen an alle Atomkraftwerke weltweit und war wichtiger Bestandteil der nach Fukushima veranlassten Stresstests in allen europäischen Kernkraftwerken.

Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)

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