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Gorilla-Heimat im Kongo aufgeforstet

Archivmeldung vom 04.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
© WWF-Canon / Martin Harvey
© WWF-Canon / Martin Harvey

Trotz politischer Unruhen ist es dem WWF gelungen, rings um den Virunga Nationalpark im Osten der Demokratischen Republik Kongo zehn Millionen Bäume zu pflanzen. Das Gebiet gilt als wichtiger Lebensraum der bedrohten Berggorillas und liegt in einer politisch instabilen Region, in der es häufig zu bewaffneten Konflikten kommt.

Das 1987 begonnene Aufforstungsprojekt soll verhindern, dass die Menschen der umliegenden Dörfer im Nationalpark illegal Bäume schlagen. „Die WWF-Plantagen liegen wie Schutzgürtel um den Nationalpark“, erläutert WWF-Experte Stefan Ziegler. „Sie geben den Menschen Arbeit und das dringend benötigte Brennholz und sichern den Lebensraum der Menschenaffen.“ Das Projekt wird mit finanzieller Unterstützung der EU fortgesetzt. In den nächsten fünf Jahren sollen 2.000 Hektar Wald gepflanzt werden.       

Holz ist der wichtigste Energielieferant in der Demokratischen Republik Kongo. Nach WWF-Untersuchungen werden allein in Goma, der größten Stadt im Osten des Landes nahe dem Nationalpark, mehr als 500.000 Kubikmeter Feuerholz jährlich verbraucht. 97 Prozent der Haushalte dort sind ohne Strom und zum Kochen auf Holz oder Holzkohle angewiesen. In der vergangenen Woche hatten Wissenschaftler des WWF und der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt bei Analysen aus der Luft festgestellt, dass über die Hälfte des Bergwaldes in der Region um den Nationalpark illegal zur Gewinnung von Holzkohle genutzt wird. „Innerhalb einer Stunde haben wir über 30 Holzkohle-Öfen entdeckt“, sagt WWF-Experte Stefan Ziegler.  

„In ihrer Verzweiflung holzen die Menschen auch im Schutzgebiet Bäume ab, obwohl es mit seinen Touristen zumindest in Friedenszeiten ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist“, so WWF-Experte Ziegler. Nach den jüngsten Zusammenstößen zwischen Rebellengruppen und der Armee bleiben die Touristen, die hauptsächlich zur Beobachtung der Berggorillas anreisen, allerdings aus.  

Stattdessen leben am Rande des Nationalparks, der zum UNESCO-Welterbe zählt, mittlerweile 300.000 Flüchtlinge in Übergangslagern. Um sie mit Holz zu versorgen, hat der WWF in den zurückliegenden beiden Monaten über 150.000 US-Dollar (rund 94.000 Euro) für den Kauf von Plantagen-Holz aus der Region zur Verfügung gestellt. WWF-Experte Stefan Ziegler: „Nur so können wir kurzfristig verhindern, dass die Menschen ins Schutzgebiet eindringen und sich ihr Brennholz selbst beschaffen.“ 

Quelle: WWF


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