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Brauereien sehen wegen Fracking Reinheitsgebot in Gefahr

Archivmeldung vom 23.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Fracking: Schiefergasbohrung im Pinedale Anticline
Fracking: Schiefergasbohrung im Pinedale Anticline

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die geplanten Gesetzesänderungen zum Fracking sorgen bei Deutschlands Brauereien für massiven Unmut. Nach einem Bericht der "Bild-Zeitung" warnt der Deutsche Brauer-Bund in einem Schreiben an die Bundesregierung vor einer Verunreinigung des Trinkwassers mit fatalen Folgen für das Reinheitsgebot.

"Die bislang von der Bundesregierung vorgesehenen Gesetzesänderungen reichen nicht aus, um die erforderliche Sicherheit für die Trinkwasserversorgung sicherzustellen und den Anforderungen an das Reinheitsgebot für Bier Rechnung zu tragen", schreibt Verbandschef Peter Hahn.

Der Brief vom 21. Mai 2013 ist an sechs Bundesminister adressiert, darunter Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP), Umweltminister Peter Altmaier (CDU) und Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP). Hahn mahnt, die Brauwirtschaft sei auf ein "qualitativ einwandfreies Trinkwasser zum Brauen angewiesen". Durch Fracking könne diese Versorgungssicherheit eingeschränkt oder sogar ganz beseitigt werden. Die Regierung solle daher vor einem Beschluss zunächst wieder in die Sachdiskussion einsteigen.

Chef der Chemie Gewerkschaft verlangt rasche Entscheidung zu Fracking

Der Chef der IG Bergbau, Chemie, Energie, Michael Vassiliadis, drängt die Politik, die umstrittene Fracking Technologie in Deutschland schnell zu einer regelnden Entscheidung. "Wir befinden uns im Wahlkampf, und die Vertreter der Regierungsfraktionen räumen überraschend offen ein, dass sie das Thema deshalb am liebsten auf Eis legen würden", sagte Vassiliadis dem Magazin "Cicero". "Aber das geht nicht, weil es sich um eine wichtige energiepolitische Frage für unser Land handelt."

Der Gewerkschafter beziffert den Wert des Erdgases, das in Deutschland durch Fracking förderbar ist, auf eine Billion Euro. Deutschland sei ein rohstoffarmes Land, argumentierte er. Durch eigenes Erdgas würde die Abhängigkeit von Russland und Norwegen sinken. Zudem habe Deutschland in der Explorations- und Bohrtechnologie eine Stellung als Industrienation zu verteidigen. Die Politik dürfe deshalb das Fracking auf keinen Fall verbieten. "Sie sollte sich hüten, durch ein generelles Verbot dauerhaft die Weiterentwicklung dieser Technologie zu blockieren."

Die schwarz-gelbe Bundesregierung und die Bundesländer ringen um ein Gesetz zum Fracking, bei dem Gas aus Schiefergestein unter der Erde gelöst wird. Die Technologie ist umstritten, da Chemikalien eingesetzt werden, die das Wasser verunreinigen könnten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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