„Rettung der letzten Adria-Delfine“
Archivmeldung vom 31.05.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserWie jedes Jahr ruft die GRD Kroatienurlauber wieder zur Mithilfe bei ihrem Schutzprojekt zur „Rettung der letzten Adria-Delfine“ auf und bittet darum, Delfin- und Walsichtungen in der Adria zu melden. Die Meldungen liefern wichtige Hinweise zum Bestand und zum Verhalten der Meeressäuger und sind Teil der erfolgreichen Delfinschutzarbeit in Kroatien, die die GRD zusammen mit ihren Partnern von der tierärztlichen Fakultät in Zagreb im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts seit 1999 durchführt. Die Daten dienen neben anderen Erhebungen als Bewertungsgrundlage für Maßnahmen, um bedrohte Delfinbestände zu schützen und ihre Lebensräume zu erhalten.
2013 gingen bei der GRD insgesamt 234 Sichtungsmeldungen ein, darunter auch über zwei verletzte Delfine. Einer der Meeressäuger war nur knapp einem Mordversuch mit Harpune entgangen. Glücklicherweise war das Geschoss nicht allzu tief in den Rücken des Großen Tümmlers eingedrungen, sie löste sich nach knapp einem Monat von allein.
Weniger Glück hatte aller Wahrscheinlichkeit nach der andere aufgefundene verletzte Delfin, dem Fischereigerät zum Verhängnis geraten war. Tief ins Fleisch eingedrungene und festgewachsene Netzreste hatten Wucherungen und Entzündungen verursacht. Die kroatischen Partner der GRD fanden den später auf den Namen „Košara“ getauften Großen Tümmler, nachdem eine deutsche Urlauberin die GRD darüber informiert hatte.
Mit einer Rettungsaktion wollten ihn die Tierärzte medizinisch behandeln, doch leider gelang es nicht, ihn einzufangen, und kurze Zeit später war er in dem Gebiet nicht mehr zu sehen. „Trotzdem musste eine Rettung versucht werden“, erklärt Projektleiterin Ulrike Kirsch. „Es ging nicht nur darum, einem kranken Tier zu helfen, sondern im weiteren Sinne auch um den Erhalt einer winzigen Delfinpopulation.“ Denn nur noch rund 220 Große Tümmler leben das ganze Jahr über in den kroatischen Küstengewässern, die noch bis in die 1960er-Jahre mehreren Tausend Delfinen Heimat war.
„Wir bitten die Urlauber, auch Funde von gestrandeten oder toten Meeressäugern zu melden. Nur so können, wie das Beispiel von Košara zeigt, sofortige Rettungsmaßnahmen eingeleitet bzw. Todesursachen erforscht werden“, erklärt Ulrike Kirsch.
Die Sichtungen werden möglichst zeitnah online auf der GRD-Projektseite veröffentlicht: www.adriadelfine.de
Dort finden sich auch Meldebogen, die online abgerufen (und ausgefüllt) werden können, sowie Hinweise zum korrekten Verhalten bei Begegnungen mit Delfinen, Walen und Mittelmeer-Mönchsrobben in freier Wildbahn.
Quelle: Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.