Wetter extrem: Chillen im Schatten und ab und zu ein Schlammbad
Archivmeldung vom 30.05.2018
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Freigeschaltet durch André OttDeutschland stöhnt unter hochsommerlichen Bedingungen schon im Frühling! Das Land ist gespalten: Während der Norden und Osten unter Hitze und Trockenheit leiden, versinken der Westen und Teile des Südens nach massiven Regenfällen. Wetter extrem! Wie kommen Wildtiere damit klar? "Sie meiden die pralle Sonne, halten ausgiebig Siesta und werden erst gegen Abend wieder aktiv", sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung.
Rothirsche chillen und suhlen
Rothirsche suchen sich schattige Plätze und suhlen in kühlen Schlammpfützen. Eine Schlammpackung hilft nicht nur bei Hitze; sie wirkt obendrein gegen lästige Parasiten wie Zecken, Mücken oder Bremsen. Auch Wildschweine wissen eine Schlammpackung zu schätzen. Die "Freibäder" der Wildtiere im Wald dienen nicht nur der Abkühlung: Die Suhlen sind Trinkwasserlöcher und Lebensräume für Insekten und Amphibien.
Vögel atmen die Hitze weg
Vögel besitzen keine Schweißdrüsen. Sie verschaffen sich über die Zunge durch Hecheln Abkühlung. Schnelles Atmen mit aufgesperrtem Schnabel transportiert die warme Luft aus der Vogel-Lunge nach außen; kühlere Luft dringt durch die Lungenflügel in den Körper. Wer Vogeltränken im Garten mit frischem Wasser füllt, kann auch einen regen Badebetrieb beobachten.
Rehe trinken den Morgentau
Rehe nehmen einen hohen Anteil an Flüssigkeit über ihre Nahrung auf. Ihr Hitzetrick: Sie sind hauptsächlich abends und in der Morgendämmerung aktiv. Ihren Flüssigkeitsbedarf stillen sie u.a. mit dem Morgentau, der auf den Blättern und Gräsern liegt.
Hummeln fächeln der Brut Kühlung zu
Um die Temperatur im aufgeheizten Hummelnest herunterzukühlen und die Brut vor dem Austrocknen zu bewahren, erzeugen Hummeln durch schnelles und hochtouriges Flügelschlagen Luftzug und damit Kühlung. Dazu benötigen sie jede Menge Energie. In Überschwemmungsgebieten werden Hummelnester, die im Erdboden angelegt sind, samt Brut einfach fortgerissen.
Füchse hecheln wie Hunde
Wer Fell und Federn hat, kann meist nicht richtig schwitzen. Viele Tiere haben keine oder nur sehr wenige Schweißdrüsen. Das ist bei Hitze durchaus von Nachteil, denn Schweiß sorgt für Kühlung. Der Fuchs macht es wie sein naher Verwandter, der Haushund: er hechelt. Dabei verdampft Speichel über die Zunge, und die verdunstende Feuchtigkeit kühlt das Blut und damit den Körper ab.
Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (ots)