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Nitrat im Grundwasser: Jede vierte Messstelle in Agrar-Regionen über Grenzwert

Archivmeldung vom 09.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Selbstfahrender Schleppschlauch-Ausbringer für Gülle (Symbolbild)
Selbstfahrender Schleppschlauch-Ausbringer für Gülle (Symbolbild)

Foto: An-d
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Bundesregierung sieht sich angesichts neuer Nitrat-Messwerte bei ihrem Vorgehen zum Grundwasserschutz bestätigt. Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth teilte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) mit, der neueste Nitratbericht zeige, "dass es richtig war, die Düngeverordnung weiter zu verschärfen, damit unser Grundwasser besser geschützt ist".

Der Bericht für die Jahre 2016 bis 2018 soll am Donnerstag veröffentlicht werden. Flasbarth erklärte zu den Nitratwerten: "Es gibt zwar einen leichten Abwärtstrend bei der Nitratbelastung. Von einer echten Verbesserung und der Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte sind wir aber noch weit entfernt."

Laut "NOZ" geht aus dem Bericht hervor, dass im sogenannten Nitratmessnetz 26,7 Prozent der insgesamt 692 Messstellen über dem Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter lagen. Im Vorgänger-Bericht waren es noch 28,2 Prozent. Etwa jede zweite Messstelle wies eine geringe oder keine Nitrat-Belastung auf. Mit diesem Messnetz sollen speziell die Nitratwerte "im landwirtschaftlich beeinflussten Grundwasser" beobachtet werden, heißt es im Bericht. In einem mit gut 1200 Messstellen deutlich größeren Netz lagen 17,3 Prozent über dem Grenzwert. Überschreitungen "treten dabei überwiegend unter landwirtschaftlicher Flächennutzung auf. Unter den Nutzungen Siedlung und Wald finden sich selten hoch belastete Messstellen."

Auf Druck der EU-Kommission hatte Deutschland zuletzt die Düngeregeln weiter verschärft. Bauern protestieren dagegen. Sie zweifeln einerseits das Zustandekommen der Messwerte an. Mit Gutachten belegten sie beispielsweise in Niedersachsen, dass das Messnetz in schlechtem Zustand ist. Andererseits lehnen die Landwirte auch die weiteren Verschärfungen als wenig zielführend ab. An Verwaltungsgerichten klagen sie gegen weitere Auflagen. Die Düngung gilt als eine der wichtigsten Eintragsquellen für das Nitrat in die Umwelt.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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