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Bundesregierung will Geflügel lebenslänglichen Knast verordnen

Archivmeldung vom 24.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Agrarausschuss des Bundesrates berät heute über die Geflügelpestverordnung* der Bundesregierung, die die Stallpflicht als Regelhaltung vorschreiben will. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte und sein Mitgliedsverein Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg sind entsetzt und haben zuvor in einem Schreiben an alle Ausschussmitglieder sowie an Bundesminister Seehofer appelliert, diese rückwärtsgewandte Verordnung abzulehnen.

Sie widerspreche im höchsten Maße der politischen Zielvereinbarung einer tierschutz-. verbraucher- und umweltgerechten Agrarpolitik. 

Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte kommentiert: „Für Generationen von Hühnern, Gänsen, Enten und Puten bedeutet die Verordnung grundlos lebenslangen Knast in drangvoller Enge.  Die Politik hat völlig versagt. Sie verstößt gegen das Staatsziel Tierschutz und ignoriert, dass Experten die Massentierhaltung selbst und nicht die Wildvögel als Ursache benennen. Somit sind mit der Verordnung neue Katastrophen vorprogrammiert.“

Wissenschaftler warnen schon lange davor, dass gerade mit der artwidrigen Haltung hunderttausender Tiere auf engstem Raum ein Fundament für immer wieder auftretende Seuchen und ihr rasantes Ausbreiten geschaffen wird. Dies stellt auch ein erhebliches Risiko für die Verbraucher und die Umwelt dar.

Die Tierrechtler fordern eine Seuchenpolitik, die nicht die rein auf Gewinn abzielenden Interessen der Tiernutzer schützt, sondern Tier und Mensch. Hierzu müsse als erster Schritt endlich die tierquälerische und seuchengefährdete Intensivtierhaltung abgeschafft und tiergerechte Freilandhaltung gestärkt werden.

Die Abstimmung im Bundesrat über die Verordnung ist für den 12. Oktober vorgesehen.

* Bundesrats-Drucksache 601/07

Quelle: Pressemitteilung Menschen für Tierrechte

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