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Wolkenkratzer aus Holz und Stroh statt Styropor

Archivmeldung vom 11.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Ein Holzhochhaus soll im Arlinger (Pforzheim) an der Pforte zum Schwarzwald enstehen.
Ein Holzhochhaus soll im Arlinger (Pforzheim) an der Pforte zum Schwarzwald enstehen.

Bild: Screenshot Magazin NachbArlinger 16/2017, arlinger.de / Eigenes Werk

Von A wie Altfettentsorgung bis Z wie Zentralverband des Deutschen Handwerks: Eine wahre Fundgrube innovativer Schaffenskraft für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit bieten mehr als 150 Ausstellende auf der Woche der Umwelt (WdU) im Sommer dieses Jahres.

"So geht Zukunft!" lautet das Motto der Veranstaltung am 10. und 11. Juni, zu der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in bewährter Tradition in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) einlädt.

Wegen der Corona-Pandemie findet die sechste WdU-Auflage teils in Präsenz, teils in Online-Fachforen im hybriden Format statt. Die Ausstellerinnen und Aussteller, ausgezeichnet mit einem WdU-Zertifikat, wählen die digitale Variante und laden auf speziellen Webseiten mit Bild-, Text- und Tonmaterial zum Stöbern und zur Spurensuche nach Wegen in eine nachhaltige Zukunft ein. Das Zertifikat hat eine besondere Bewandtnis: Denn die Ausstellenden - darunter Firmen, Forschungsinstitute, Vereine und Verbände - sind eigens von einer seitens des Bundespräsidenten zur WdU eingesetzten Fachjury auserkoren worden, ihr Engagement für den Umweltschutz zu zeigen - und all die Aspekte, die damit zusammenhängen: von Klima, Energie und Ressourcen über Boden und Biodiversität bis hin zu Bauen, Wohnen und Mobilität.

Neue Wege für einen Wandel

"Wenn wir den Planeten und eine lebenswerte Umwelt erhalten wollen, brauchen wir kreative Köpfe, die mit ihren innovativen Ideen neue Wege für einen Wandel zu mehr Nachhaltigkeit und zu mehr Klima-, Natur- und Ressourcenschutz beschreiten", sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. "Dieses Engagement wollen wir würdigen." Die Ausstellenden kommen aus allen Himmelsrichtungen der Republik; ihre Projekte zeichnet aus, dass es oft auch Bezüge etwa zu Bildung und Kommunikation, zur globalen und sozialen Gerechtigkeit oder etwa zu Bevölkerungsentwicklung und Digitalisierung gibt. Besonderes Augenmerk legte die Jury bei der Auswahl auf Qualität, Innovation und Modellcharakter der Projekte. "Und es geht natürlich auch darum, dass die Vorhaben gesellschaftlich, technisch und wirtschaftlich umsetzbar sind", so Bonde.

Isolierglas verspricht neue Aussichten für den Klimaschutz

Ein Blick in die Präsentationen zeigt die Fülle an Möglichkeiten: Stroh statt Styropor lautet etwa die Devise für nachhaltige Verpackungen - inklusive der umweltschonenden Gestaltung der gesamten Wertschöpfung. Bemerkenswert: Weil wegen der Prozess-Innovation am Markt keine entsprechende Anlagentechnik verfügbar war, baute die Firma eine eigene vollautomatisierte Fabrik - alles unter der Prämisse, Stroh ohne Zusatzstoffe zu formen und so Styropor zu ersetzen. Ebenso beachtlich ist ein anderes DBU-Förderprojekt: das weltweit erste höchstdämmende Isolierglas. Der Clou: Diese Variante erreicht die Dämmwerte einer massiven Wand. Für den Altbestand an Gebäuden ebenso für Neubauten könnte diese Entwicklung sprichwörtlich ganz neue Aussichten bedeuten - schließlich zählen Fenster immer noch zu den Schwachstellen, wenn es um den Verlust von Heizenergie geht.

Woodscraper als neues Wohnkonzept

"Klimapositiv" ist auch das Stichwort für eine andere Idee im Gebäudebereich; vermarktet wird sie unter dem Etikett "Woodscraper", in Anlehnung an die englisch "Skyscraper" genannten Wolkenkratzer der Welt-Metropolen. Die Idee: Die Woodscraper sollen auf Basis nachwachsender Rohstoffe als erste zirkuläre und ressourcenpositive Hochhäuser ein Wohnen aus Holz ermöglichen sowie die Option für eine Um- und Weiternutzung bieten. Und: Holz-Hochhäuser sollen mehr Kohlendioxid (CO2) einspeichern, als für deren Konstruktion ausgestoßen wird. Ein Monitoring und eine fortlaufende Ökobilanzierung bis hin zu allen Bauteilen sollen diesen Erfolg sichern. Übrigens keineswegs als Selbstzweck: Auch Fragen der Ressourcenverknappung, des Klimawandels und des Bevölkerungswachstums im nordeuropäischen Raum sollen so adressiert werden.

Hauptbühne im Park von Schloss Bellevue und hochkarätig besetzte digitale Fachforen

So wie die Ausstellenden zu einer Entdeckungsreise in die Welt des Planetenschutzes einladen, macht die Woche der Umwelt selbst Lust auf den Schutz der Erde: Nach Eröffnung durch den Bundespräsidenten am Donnerstag, 10. Juni, startet danach ein zweitägiges Programm auf einer Hauptbühne im Park von Schloss Bellevue sowie in digitalen Fachforen. Sowohl die Diskurse auf der Hauptbühne als auch der Fachforen werden live per Stream übertragen. Die Themenpalette reicht von effizienter Wärmenutzung und einer umfassenden Kreislaufwirtschaft, der Circular Economy, über Klimaneutralität und Energiewende bis hin zu nachhaltigen Kapitalanlagen und Mobilität.

Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) (ots)

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