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Renate Künast wirft AKW-Betreiber Vattenfall Desinformation und Lügen vor

Archivmeldung vom 13.07.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Renate Künast, hat den Atomkraftwerkbetreiber Vattenfall scharf angegriffen und ihm Desinformation und Lügen vor geworfen. "Vattenfall hat weder seine Mitarbeiter noch seine AKW unter Kontrolle", sagte Künast in einem Interview mit stern.de, dem Online-Magazin der Hamburger Zeitschrift stern. Das Unternehmen sei nicht geeignet, ein Atomkraftwerk zu führen.

Angesichts der jüngsten Störfälle in Krümmel und Brunsbüttel fordert die Ex-Verbraucherministerin, dem Energieversorger die Betreiberlizenz zu entziehen : "Nach dem Gesetz reichen bereits Bedenken gegen die Zuverlässigkeit des Führungsstabs aus, um die Genehmigung für ein AKW zu entziehen. Es gibt mittlerweile eine große Menge von Tatsachen die diese Zweifel begründen." Jede Desinformation und Lüge seien symptomatisch für das Grundproblem, dass Vattenfall nicht seriös und sorgfältig mit der Kernkraft umgehe.

Die vielfach geforderte Verschärfung der Informationspflicht für Kernenergiebetreiber hält Künast für unzureichend. Diese Maßnahme sei nur eine "Nebelkerze": "Regelmäßig über Schlampereien informiert zu werden, hilft ja nicht weiter. Die Schlamperein müssen aufhören", sagte Künast zu stern.de.

In den vergangenen Wochen war es in Kernkraftwerken, die Vattenfall betreibt, zu mehreren Störfällen gekommen. Am 28. Juni war in Krümmel bei Hamburg eine Trafostation in Brand geraten. Vattenfall verschwieg zunächst, dass Bedienungsfehler die Ursache waren. Kurz zuvor war das AKW Brunsbüttel an der Unterelbe nach einem Kurzschluss automatisch heruntergefahren worden. Beim Wiederanfahren traten weitere Probleme auf, die Vattenfall verspätet meldete. Ende Juli 2006 hatte Vattenfall im schwedischen Forsmark nach einem Kurzschluss einen Reaktor abschalten müssen. Kritiker behaupten, damals sei eine Kernschmelze nur knapp verhindert worden.

Quelle: Pressemitteilung stern

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