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Genmais: Grüne warnen EU-Kommission vor Zulassungsplänen von sechs Genmaissorten

Archivmeldung vom 05.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Rainer Sturm/pixelio.de
Bild: Rainer Sturm/pixelio.de

Die EU-Kommission könnte schon Anfang Juli beginnen, sechs verschiedene zum Anbau in Europa vorgesehene, gentechnisch veränderte Maissorten zuzulassen [1]. Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA hat die Zulassung der sechs Sorten bereits befürwortet. Dazu erklärt Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament: "Die von der EU-Kommission offenbar beabsichtigte Zulassung von sechs Genmaissorten birgt ein nicht kalkulierbares Risiko für Mensch und Umwelt. Ich appelliere an die Kommission, von diesen Plänen unverzüglich Abstand zu nehmen. Die Verbraucher wollen diese Pflanzen nicht."

Häusling weiter: "Besonders gefährlich ist eine gentechnisch veränderte Maissorte, die nun erstmals zugelassen werden soll. Diese Maissorte ist zugleich gegen Insekten und Herbizide wie das umstrittene Totalherbizide Glyphosat resistent. Diese "neue Qualität" gilt als nicht ausgereift und wurde nicht ausreichend auf mögliche negative Folgen geprüft. Studien haben gezeigt, dass etwa im Fall des vor seiner Zulassung stehenden Mais NK 603 die von Monsanto vorgelegten Tests an Ratten fehlerhaft waren. Im Fall des Maistyps Mon 88017 hat sogar die europäische Lebensmittelbehörde EFSA selbst davon gesprochen, dass der Mais zu einer Verarmung der Biodiversität auf den Feldern führt. Es ist völlig unverständlich, dass die Kommission trotzdem die Einführung dieses Maistyps in Europa erwägt. In vielen Fälle ist völlig offen, welche Folgen diese Pflanzen auf die Umwelt haben.

Ganz oben auf der Liste steht der gegen den Schädling Maiszünsler resistente Mais Mon 810. Diese Pflanze ist derzeit in sechs europäischen Staaten verboten, darunter in Frankreich und Deutschland. Mit der Bestätigung der inzwischen ausgelaufenen ersten Genehmigung von 1998 könnte auch das derzeitige Anbauverbot in Deutschland fallen. Wir fordern die deutsche und französische Regierung auf, sich gegen eine Zulassung insbesondere von Mon 810 auszusprechen. Es ist mehrfach bewiesen, dass Mon 810 unter anderem für Schmetterlinge gefährlich ist, die vom permanent in der Pflanze wirksamen Gift eigentlich nicht getroffen werden sollten."

Quelle: Deutscher Naturschutzring (DNR) (pressrelations)

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