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ZDF-Magazin "Frontal 21": Umweltministerium übt massive Kritik an deutschen Müllexporten nach Malaysia

Archivmeldung vom 16.02.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Moderatorin Ilka Brecht Bild: "obs/ZDF/Svea Pietschmann"
Moderatorin Ilka Brecht Bild: "obs/ZDF/Svea Pietschmann"

Das Bundesumweltministerium übt massive Kritik an illegalen Müll-Exporten nach Asien. "Das ist ein Missstand, unter Umständen auch kriminell, da muss man dagegen vorgehen", sagte Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium.

Hintergrund sind große Umweltprobleme, die in Ländern wie Malaysia durch illegale Mülldeponien entstehen. Recherchen der "WirtschaftsWoche" und des ZDF-Magazins "Frontal 21" zeigen, dass auch deutsche Plastikabfälle nach Malaysia exportiert und dort nicht ordnungsgemäß verarbeitet werden. Auf illegalen Müllkippen vor Ort fanden Reporter tonnenweise Plastikmüll von Haushalten und Gewerben aus Deutschland. Auch die Umweltorganisation Greenpeace hatte über Missstände in Malaysia informiert. "Frontal 21" berichtet darüber in der Ausgabe am Dienstag, 19. Februar 2019, um 21.00 Uhr im ZDF.

Der Export von deutschem Plastikmüll ist nur dann erlaubt, wenn diese Abfälle im Ausland verwertet werden. Deshalb zählen diese exportierten Mengen in den deutschen Statistiken automatisch als recycelt und gehen damit in die Recyclingquote ein. "Wenn etwas, was abgelagert wird, in die deutschen Recyclingquoten eingeht, dann ist es schlicht und einfach falsch", erklärte Staatssekretär Flasbarth. Es sei "wünschenswerter, wenn das Recycling möglichst ortsnah stattfindet". Der Anteil der in Europa recycelten Abfälle solle gestärkt werden.

Auf einer Müllkippe in Malaysia fanden "WirtschaftsWoche" und "Frontal 21" auch Verpackungen, wie sie die Supermarktketten Aldi und Edeka verwenden. Dabei handelte es sich unter anderem um Gemüsenetze und Verpackungsfolien, die schon während der Herstellung aussortiert und entsorgt worden waren. Man arbeite ausschließlich "mit zertifizierten Entsorgungs- und Recyclingbetrieben" zusammen, erklärte Edeka auf Anfrage. "Leider können wir auf Basis der uns vorliegenden Informationen den Sachverhalt aktuell nicht konkreter nachvollziehen." Aldi erklärte, dass bei dem Konzern und seinen Lieferanten "sämtliche Folien in Deutschland der thermischen Verwertung zugeführt" werden. "Insofern ist für uns derzeit leider nicht nachvollziehbar, über welche Wege die Folien nach Malaysia gelangt sein könnten."

Das Umweltministerium will nun die Zusammenarbeit mit den malaysischen Behörden verbessern.

Quelle: ZDF (ots)

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