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Frostige Adventszeit? Schwächelnder Polarwirbel könnte erneut für Kälte sorgen

Archivmeldung vom 15.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: WetterOnline
Bild: WetterOnline

Der erste Kälteeinbruch inklusive Schneechaos ist geschafft, milderes Wetter hat sich in den letzten Tagen im ganzen Land durchgesetzt. Trotzdem muss die Hoffnung auf eine weiße Weihnacht oder zumindest eine kalte Adventszeit noch nicht aufgegeben werden. Im Gegenteil, der schwächelnde Polarwirbel könnte erneut kalte Tage zu uns bringen.

Während uns in den nächsten Tagen bei 10 bis 15 Grad und viel Regen typisches Novemberwetter erwartet, sieht es in anderen Regionen der Welt alles andere als normal aus. In Sibirien herrscht klirrende Kälte mit Abweichungen von bis zu 20 Grad gegenüber der durchschnittlichen Temperatur im November. Gleichzeitig ist es in der Arktis deutlich wärmer als in gewöhnlichen Jahren. Die Temperaturabweichung beträgt auch hier bis zu 20 Grad. „Aus meteorologischer Sicht sind diese riesigen Abweichungen geradezu absurd“, sagt Matthias Habel, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline. „Gerade für die Arktis sind Wärmeunterschiede von 20 Grad und mehr fatal: In den hohen Breiten bildet sich kein neues Meereis, auf Spitzbergen werden trotz dunkler Polarnacht noch Plusgrade gemessen.“

Dass das Wetter so aus den Bahnen gerät, hängt unter anderem mit dem Wetterphänomen des Polarwirbels zusammen. Dieser war bereits in den letzten Wochen außergewöhnlich schwach ausgeprägt. Eine wichtige Voraussetzung, die starke Kälteeinbrüche begünstigt. Für Ende November deutet sich nun eine weitere, möglicherweise sogar markante Abschwächung des Wetterphänomens an. Erste Signale deuten sogar auf einen völligen Zusammenbruch des Polarwirbels hin. „Würde dies passieren, könnte das gravierende Folgen für das Wetter in der Adventszeit haben“, so Matthias Habel von WetterOnline. „Denn ein schwacher Polarwirbel führt zu schwachen Atlantiktiefs. Große Hochdruckgebiete von Grönland bis nach Russland werden wahrscheinlicher. So erhöht sich dann auch bei uns die Chance auf heftige Kälteeinbrüche aus Norden und Osten mit viel Schnee und Dauerfrost.“

Letzter Rekordwinter: 2010

Einen ähnlichen Schwächeanfall des Polarwirbels gab es das letzte Mal im Jahr 2010. Auch damals brach der Polarwirbel Ende November fast vollständig zusammen. Es folgte der kälteste Dezember seit Jahrzehnten mit einer eiskalten Adventszeit, Rekordschneefällen und weißen Weihnachten. Auch wenn es recht unwahrscheinlich ist, dass sich dieser extreme Wetterwandel nun 2016 wiederholt, könnten doch ein paar ordentliche Kälteeinbrüche im Dezember möglich sein. Ob wir dann auch weiße Weihnachten erwarten dürfen, bleibt abzuwarten.

Wer wissen möchte, wann es wieder kälter wird und ob er auf dem Weihnachtsmarkt besser heißen Glühwein oder doch kaltes Bier trinken sollte, kann sich über www.wetteronline.de oder die WetterOnline-App über aktuellen Wetterentwicklungen auf dem Laufenden halten.

Quelle: WetterOnline

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