Bauernverband: Landwirte stärker in Umweltschutz einbinden
Archivmeldung vom 02.12.2019
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Freigeschaltet durch André OttVor dem Agrargipfel im Bundeskanzleramt hat Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, die Bundesregierung aufgefordert, Landwirte stärker in Umweltschutz einzubinden. "Wir wollen den Dialog. Wir wollen konstruktive Lösungen, wir bieten konstruktive Lösungen an", sagte Krüsken in der Sendung "Frühstart" der RTL/n-tv-Redaktion.
Krüsken weiter: "Wir haben Rezepte und es gibt relativ viele Dinge, gerade im Bereich Umweltschutz, die man nur mit den Landwirten effektiv bewegen kann und nicht gegen die Landwirte." Die Landwirte hätten viele Ideen, was man machen könne in Sachen Umweltschutz, in Sachen Artenschutz, in Sachen Klimaschutz, so Krüsken. "Da können wir wirklich einen signifikanten Beitrag leisten, und wir wünschen uns eigentlich, dass die Umweltpolitik der Bundesregierung das unterstützt und nicht konterkariert. Das ist nämlich der Fall."
Artenschutz sei laut Krüsken ein Thema, welches im ureigenen Interesse der Landwirtschaft liege. "Wir brauchen auch um Landwirtschaft herum intakte Biotope, das gilt auch zum Beispiel für Insektenschutz. Aber wenn man es handwerklich so unzureichend macht, wie die Bundesregierung das vorhat, dann kann es nicht gelingen", kritisierte er im RTL/n-tv-"Frühstart".
Es gehe speziell beim Insektenschutz um die Erhaltung von Biotopen in der Agrarlandschaft. "Und das können Sie nicht mit dem Ordnungsrecht und mit der Anordnung von Behördenseite, sondern das können sie nur, indem sie das in der Agrarlandschaft mit Landwirten organisieren." Krüsken kritisierte, nationale Spielregeln passten nicht zusammen mit einem gemeinsamen europäischen Markt. "Wir sehen, dass die Betriebe sehr viele nationale Regelungen aufgepackt bekommen, die vielleicht der eine oder andere europäische Kollege nicht hat. Das ist natürlich in einer wettbewerbsstarken Branche, in der wir nun mal sind, ein gravierender Nachteil." Vom Agrargipfel erwarten die Landwirte laut Krüsken, "dass heute ein Signal kommt, dass man diesen Dialog weiterführt". Mit 40 Organisationen, die sehr unterschiedlich groß seien, sei das relativ schwierig. "Deshalb sagen wir, das kann ein Auftakt sein."
Quelle: dts Nachrichtenagentur