Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Natur/Umwelt Gefahr Super-GAU: Behörden ignorieren Bedrohung durch alte AKW Greenpeace-Recherchen belegen Ausmaß der Katastrophe bei Flugzeugabsturz

Gefahr Super-GAU: Behörden ignorieren Bedrohung durch alte AKW Greenpeace-Recherchen belegen Ausmaß der Katastrophe bei Flugzeugabsturz

Archivmeldung vom 17.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch HB

Die Gefährdung der Bevölkerung rund um die sieben ältesten deutschen Atomkraftwerke wird von der Atomaufsicht seit Jahren dramatisch unterschätzt.

Ausbreitungsrechnungen von Greenpeace für einen schweren Reaktorunfall in den AKW Biblis A und B, Brunsbüttel, Isar 1 und Philippsburg 1 belegen, dass die radioaktive Kontamination vieler Anwohner bereits innerhalb weniger Stunden den behördlichen Grenzwert für eine Evakuierung bis um das Tausendfache überschreiten würde. Die Dosis käme über die Luft und würde auch in geschlossenen Räumen aufgenommen. Ein schwerer Reaktorunfall könnte durch einen Flugzeugabsturz oder einen Terroranschlag aus der Luft ausgelöst werden. Greenpeace fordert, den sieben ältesten Atommeilern die Betriebsgenehmigung sofort zu entziehen.

"Die Bevölkerung ist einem tödlichen Risiko ausgesetzt, dem sie nicht entkommen kann", sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. "Die Aufsichtsbehörden kennen die Gefahr, aber sie handeln nicht." Greenpeace liegen interne Dokumente unter anderem des Bundeskriminalamtes vor, nach denen die deutschen Sicherheitsbehörden das Risiko eines Terroranschlags aus der Luft auf ein Atomkraftwerk nicht mehr ausschließen. Gleichzeitig ist die bisherige Abwehrtaktik, das AKW im Falle eines Angriffs zu vernebeln, gescheitert. Darin sieht selbst das Bundesumweltministerium "...keine wesentliche Verbesserung der Sicherheit der Kernkraftwerke..." (Protokollentwurf Bund-Länder Fachgespräch vom  23.4.2007).

Aufgrund dieser Gefährdungslage strengt Greenpeace nun rechtliche Schritte gegen fünf AKW an: Biblis A und B, Brunsbüttel, Isar 1 und Philippsburg 1. Dieses war erst nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 10.4.2008 möglich geworden, nach dem das Gericht die persönliche Betroffenheit eines Klägers als Klagevoraussetzung anerkannt hat. Die Ausbreitungsrechnungen belegen, dass die 2 bis 25 Kilometer von den jeweiligen AKW entfernt lebenden Kläger einem tödlichen Risiko ausgesetzt sind. Die zu erwartende Strahlendosis  liegt für den Kläger aus dem Umkreis des AKW Biblis in 25 Kilometer Entfernung von der Anlage bei 14.424 Millisievert in sieben Tagen. Ab einer Dosis von 7.000 Millisievert liegt die Sterblichkeitsrate bei nahezu 100 Prozent. Ein Großteil der Radioaktivität wird in den ersten Stunden nach dem Unfall durch die Luft aufgenommen.

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) räumte gestern ein, Atomkraftwerke könnten "grundsätzlich zu einem Angriffsobjekt von Terroristen werden", die Gefahr sei jedoch gering. "Die Zerstörung dieser Meiler aus der Luft würde zur schlimmsten Katastrophe führen", so Heinz Smital. "Innenminister Schäuble und Bundeskanzlerin Merkel müssen jetzt sagen, wessen Interessen sie vertreten. Für den gewaltigen Profit der Atomkonzerne wird die Gefährdung der Menschen bewusst oder fahrlässig verheimlicht und verharmlost." Ein Abschalten der sieben ältesten AKW ist nach Greenpeace-Berechnungen sofort möglich, ohne dass die Stromversorgung beeinträchtigt wird.

Quelle: Greenpeace

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte marter in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige