Drastischer Anstieg der Hundemalaria nach Ende des Winters
Archivmeldung vom 02.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKaum hat der Frühling den Winter verdrängt, zeigt sich ein drastischer Anstieg der Hundemalaria. Jede Woche werden von Tierärzten und Labors aus vielen Regionen in Deutschland neue Fälle gemeldet. Unbehandelt oder zu spät erkannt, endet sie in der Regel für den Hund tödlich.
Im letzten Jahr erkrankten mehr als
1500 Hunde an ihr. In diesem Jahr rechnet Dr. Hans-Joachim Götz,
Präsident des Bundesverbands Praktizierender Tierärzte, mit einem
weiteren Anstieg dieser gefährlichen Hundekrankheit. Der Erreger
dieser Krankheit, der Wissenschaftler spricht von Babesiose, ist ein
Blutparasit, der von Auwaldzecken übertragen wird. Diese Krankheit
ist in ihren Symptomen der menschlichen Malaria sehr ähnlich.
Da sich die mit Babesien infizierten Auwaldzecken erst in den
letzten Jahren über Deutschland ausbreiten, sind die
Krankheitssymptome der Hundemalaria häufig noch unbekannt. Hinzu
kommt, sie kann mit anderen Krankheiten verwechselt werden. Nach
Zeckenstich sollte deshalb bei den ersten Anzeichen von Müdigkeit,
Fressunlust, Erbrechen und erhöhter Temperatur sofort der Tierarzt
aufgesucht werden. Wenn der Urin rot bis dunkelrot gefärbt ist, ist
größte Eile geboten, denn unbehandelt stirbt der Hund.
Bereits ein einziger Zeckenstich kann zur Übertragung dieser
Krankheit ausreichen. Da das Entfernen der Zecken die Übertragung der
Erreger nicht sicher verhindert, empfehlen die Tierärzte den
Hundehaltern, ihre Tiere prophylaktisch vor Zecken zu schützen. Am
häufigsten werden hierzu die so genannten Spot on-Produkte mit
Zweifachwirkung verordnet. Sie verfügen über eine abschreckende
Wirkung auf die Parasiten und schützen den Hund fast bis zu 100
Prozent, d.h. also auch vor anderen durch Zecken übertragenen
Krankheiten, wie Borreliose und die gefährliche FSME
(Frühsommer-Meningoenzephalitis). Hieran kann auch der Mensch
erkranken.
Quelle: Pressemitteilung Bundesverband Praktizierender Tierärzte