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Deutsche Umwelthilfe beendet Verbrauchertäuschung des Lobbyverbandes der Einwegindustrie BGVZ

Archivmeldung vom 21.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die Verbrauchertäuschung des "Bund für Getränkeverpackungen der Zukunft" (BGVZ) gestoppt. Der von Aldi, Lidl und dem weltweit größten Dosenhersteller Ball Packaging finanzierte Interessenverband hatte auf seiner Internetseite behauptet, dass die Ökobilanzen von Einweg-Plastikflaschen und Dosen denen von Mehrwegflaschen in nichts nachstünden.

Auf Nachfrage der DUH konnte der BGVZ jedoch keine Ökobilanzen oder Belege für die vermeintliche ökologische Gleichwertigkeit von Einweg- und Mehrweg-Getränkeverpackungen vorlegen. Aus diesem Grund entfernte der Einweg-Verband gleichlautende Aussagen von seiner Internetseite und gestand damit die monatelange Täuschung von Verbrauchern ein.

"Der 'Bund Getränkeverpackungen der Zukunft' hat sich durch seine falschen Aussagen zu den Umweltauswirkungen von Einweg- und Mehrweggetränkeverpackungen selbst diskreditiert und als verlängerter Arm der Billig-Discounter Aldi und Lidl entlarvt. Anstatt sachlich korrekt über tatsächliche Ökobilanzergebnisse zu informieren, wird ohne jegliche Nachweise einseitig und tendenziös Werbung für Getränkedosen und Einwegflaschen aus Plastik gemacht. Wir werden weiterhin konsequent gegen Falschaussagen des Einwegverbandes vorgehen", sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Der BGVZ wurde Ende 2013 gegründet und ist ein Zusammenschluss von einwegorientierten Getränkeherstellern und Unternehmen der Verpackungsindustrie. Zu den Gründungsmitgliedern des BGVZ gehören unter anderem Aldi, Lidl, PepsiCo, Red Bull und der weltweit größte Dosenhersteller Ball Packaging.

"Zwei Millionen Einweg-Plastikflaschen werden pro Stunde in Deutschland verbraucht. Das sind 46 Millionen am Tag und rund 17 Milliarden im Jahr. Sie führen zu mehr als 500.000 Tonnen Kunststoffabfällen. Dabei haben wir durch die im Kreislaufwirtschaftsgesetz festgelegte Abfallhierarchie die Vorgabe, Müll zu vermeiden. Der Trend zu Ex- und Hopp-Verpackungen muss endlich gestoppt und wiederbefüllbare Mehrwegflaschen politisch gefördert werden", sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. Er betont, dass der Einsatz von Mehrwegflaschen im zukünftigen Wertstoffgesetz durch die Festlegung verbindlicher Zielquoten gestärkt werden muss. Weil die derzeitige Mehrwegquote für Getränkeverpackungen nur noch knapp 40 Prozent beträgt, schlägt die DUH eine stufenweise Anhebung von mindestens 55 Prozent bis 2017, 70 Prozent bis 2019 und 80 Prozent bis 2021 vor.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (ots)

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