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Erschütternde Bilder aus Brüsseler Tierversuchslabor

Archivmeldung vom 30.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Matthias Preisinger / pixelio.de
Bild: Matthias Preisinger / pixelio.de

Jetzt veröffentlichte, verdeckt gemachte Videoaufnahmen aus der Freien Universität Brüssel zeigen die erschütternde Realität der Tierversuche. Lebenden Mäusen wird mit einem Kugelschreiber das Genick gebrochen oder mit der Schere der Kopf abgeschnitten, neugeborene Ferkel werden geköpft und Mäuse mit geplatzten Tumoren bleiben unbehandelt. Ein Mitarbeiter der belgischen Tierrechtsorganisation GAIA hatte drei Monate lang als Tierpfleger im Tierhaus der Universität gearbeitet und verdeckt gefilmt. Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche sieht in dem dokumentierten Tierleid keinen Einzelfall, sondern prangert das System „Tierversuch“ selbst an.

Von März bis Juni 2016 hatte ein Ermittler des belgischen Partnervereins der Ärzte gegen Tierversuche, GAIA, dokumentiert, was sich im „Animalarium“ der Freien Universität Brüssel (Vrije Universiteit Brussel, Jette Campus), eine der renommiertesten Hochschulen des Landes, abspielt. In der Anlage, in der Ratten, Mäuse, Kaninchen und Schweine gehalten werden, dokumentierte er täglich massive Verstöße gegen die EU-Tierversuchsrichtlinie. Kranke Tiere wurden massiv vernachlässigt, Käfige waren chronisch überbelegt, was zu Kannibalismus und stereotypen Verhaltensweisen führte. Zudem wurden unzulässige Tötungsmethoden routinemäßig angewendet, wie lebend Einfrieren und Köpfen ohne Betäubung.

Der Undercover-Ermittler berichtet in einem ausführlichen Bericht wie Forscher und andere Uni-Mitarbeiter sich gegenüber dem offensichtlichen Tierleid und den Gesetzesverstößen vollkommen gleichgültig zeigten.

In sogenannten Überlebensstudien wurden Mäusen Krebszellen injiziert, um zu beobachten, wann die Tiere sterben. Dabei wurden die Tumore oftmals so groß, dass sie platzten. Bei Ratten wurden Symptome der menschlichen Parkinson Krankheit hervorgerufen, indem der Kopf in einen Halteapparat gespannt und eine Substanz in das Gehirn injiziert wurde. Im Bereich der Angst- und Depressionsforschung wurden Mäuse im forcierten Schwimmtest zum Schwimmen gezwungen, bis sie verzweifelt aufgeben. In einem anderen Test wird eine Maus am Schwanz aufgehängt. Wenn sie sich hängen lässt, gilt sie als depressiv. Neugeborenen Ferkeln wurde ohne Betäubung der Kopf abgeschnitten, um Zellen für die Diabetes-Forschung zu gewinnen.

„Diese schockierenden Dokumente belegen erneut das unermessliche Leid, das sich hinter den verschlossenen Labortüren abspielt“, ist sich Dr. med. vet. Corina Gericke, stellvertretende Vorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche, sicher. „Mangelnde Transparenz bei gleichzeitiger Schönfärberei vonseiten der Tierversuchslobby sollen die Öffentlichkeit glauben machen, Tierversuche seien nicht schlimmer als eine Blutabnahme beim Tierarzt. Nur Undercover-Recherchen zeigen, wie es in den Laboren tatsächlich zugeht“.

Dabei handelt es sich laut Gericke nicht um einen Einzelfall. Der forcierte Schwimmtest und der Tail-Suspension-Test (Schwanzhängetest) werden auch an deutschen Universitäten routinemäßig in der Depressionsforschung eingesetzt. Ebenso wird Parkinson üblicherweise durch Injektion eines Giftes in das Gehirn von Ratten ausgelöst, Krebs durch Injektion von Krebszellen. „Doch welchen Wert haben Ergebnisse aus Experimenten, bei denen komplexe menschliche Erkrankungen auf so primitive Weise nachgeahmt werden? Keinen!“, mahnt Tierärztin Gericke. „Wenn die Tiere dann auch noch durch die qualvollen Haltungsbedingungen chronisch gestresst sind, führen die Ergebnisse aus Versuchen mit diesen Tieren vollends ad absurdum.“

Ein Abstellen der Haltungsmängel würde das Problem laut Ärzte gegen Tierversuche aber nicht lösen. Dem Verein zufolge ist der Tierversuch ein ungeeignetes System, um menschliche Krankheiten ursächlich zu erforschen und zu behandeln. Innovative Forschungsmethoden mit Multiorganchips und pluripotenten Stammzellen sind dagegen der richtige Weg.

Quelle: Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V.

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