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Tiger-Highway nach China

Archivmeldung vom 09.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Amur-Tiger. © Vasily Solkin / WWF
Bild: Amur-Tiger. © Vasily Solkin / WWF

Die russische Regierung hat auf Betreiben der Naturschutzorganisation WWF einen neuen Schutzkorridor für wandernde Tiger im Grenzgebiet zu China eingerichtet. Damit kommt Moskau seinen auf dem Tigergipfel 2010 eingegangenen Verpflichtungen nach. Der Sredneussuriisky-Schutzkorridor in der Provinz Primorje wird das russische Sikhote-Alin- Gebiet mit dem chinesischen Wandashan-Gebirge verbinden.

In beiden Regionen gibt es Vorkommen des Amur-Tigers. „Tiger interessieren sich nicht für Nationalstaatsgrenzen. Der Mensch muss dafür sorgen, dass Wanderrouten erhalten bleiben und der genetische Austausch zwischen Vorkommen in unterschiedlichen Ländern möglich bleibt“, erklärt Markus Radday, WWF-Referent für den Russischen Fernen Osten. Die Wälder innerhalb des Schutzkorridors waren bis vor kurzem durch Einschlagskonzessionen einer Holzfirma bedroht. Wäre der Wald abgeholzt worden, so die Befürchtung des WWF, hätte das die Isolation der Tigerbestände in Russland und China – und damit einhergehend eine zunehmende genetische Verarmung – weiter vorangetrieben.

„Der von staatlicher Seite offiziell bestätigte Schutzstatus für Sredneussuriisky ist ein großer Erfolg für die Tigerschutzbemühungen des WWF“, freut sich WWF-Mann Radday. „Die Maßnahme ist ein weiterer, wichtiger Schritt, um eine zukunftsfähige und genetisch vielfältige Population an Amur-Tigern zu erhalten.“ Derzeit gibt es in der Region nach WWF-Schätzungen rund 450 Exemplare.

Das „Sredneussuriisky Wildlife Refuge“ umfasst 72.700 Hektar. Es liegt vor allem innerhalb der Grenzen des Bikinsky-Bezirks in der Provinz Primorje. Die Ausweisung als Schutzkorridor kommt dabei nicht nur dem Tiger zugute. So dient etwa der südliche Teil des Gebiets den gefährdeten Orientalischen Weißstörchen als Brut- und Nistplatz.

Quelle: WWF

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