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"Der Wolf reguliert sich selbst" - Peta-Aktivistin streitet mit Jägerin

Archivmeldung vom 19.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Wolffamilie / Wölfe (Symbolbild)
Wolffamilie / Wölfe (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Kann es ökologisch nachhaltig sein, Tiere zu töten? Und müssen Jäger bestimmte Tiere wie den Wolf sogar schießen? Unter anderem darüber diskutieren in der neuen Folge der DISKUTHEK, dem Debattenformat des stern auf Youtube, Jägerin Alena Steinbach und Tierschützerin und Peta-Aktivistin Lisa Kainz.

Seit Monaten erhitzt der Umgang mit Wölfen in Deutschland die Gemüter. Besonders Landwirte, die durch das vieldiskutierte Raubtier Schafe verlieren, fordern immer wieder lautstark den Abschuss des Tieres. Peta-Aktivistin Lisa Kainz äußert direkt beim ersten DISKUTHEK-Statement "Die Jagd ist ein wichtiges Korrektiv für das Ökosystem", zu dem sich die Gäste positionieren sollten, keinerlei Verständnis für Forderungen nach dem Abschuss von Wölfen: "Die Schafherden müssen mit anderen Mitteln beschützt werden." Lasse man Schafe in Waldnähe ohne Schutz grasen, so sei es nach Ansicht der Tierschützerin klar, dass sich der Wolf "bediene".

Für Kainz ist es erfreulich, dass das Tier zurück ist. Der Wolf gehöre "zu uns" und "zu unseren Wäldern". In ihren Augen ist der Wolf das Korrektiv, welches in deutschen Wäldern lange gefehlt habe. Reichlich Nahrung hätten Wölfe in Deutschland.

Bleibt die Frage, wie die Wolfpopulation selbst reguliert wird. Unter anderem diese Frage richtet Jägerin Alena Steinbach in der DISKUTHEK an die Peta-Aktivistin. Kainz' Antwort: Der Wolf reguliere sich selbst. Abschüsse seien daher unnötig und primär von Profitgier der Landwirte geleitet.

Dem widerspricht die passionierte Jägerin Steinbach entschieden. Bis das in Deutschland umstrittene Raubtier an eine Grenze für Nahrung stoße, hätten in Deutschland bereits sämtliche Wildarten gelitten. Sie befürchtet sogar, dass der Wolf langfristig andere Arten "ausrotte" - wenn er keine Feinde hat und seine Ausbreitung nicht kontrolliert wird. Auch hohe Elektrozäune hielten, so die Jägerin, den Wolf nicht davon ab, in einen "Blutrausch" zu verfallen und Nutztiere zu reißen. Das hätten die Erfahrungen der letzten Jahre deutlich gezeigt. "Ich kann die Landwirte sehr verstehen und ich halte es auch für wirklich gefährlich - auch auf Menschen bezogen", so Steinbach abschließend zum Wolf.

In der aktuellen DISKUTHEK-Folge, die von Moderator Aimen Abdulaziz-Said geleitet wird, geht es nicht nur um den Wolf. Peta-Aktivistin Kainz und Jägerin Steinbach diskutieren auch über Jagdtrophäen aus Afrika, die Frage, ob das Töten von Tieren nachhaltig sein kann und ob Jagen als Hobby in Deutschland verboten sein sollte.

Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)


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