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IEA-Chef Birol rät zu Erdgas statt Kohle

Archivmeldung vom 21.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: uschi dreiucker  / pixelio.de
Bild: uschi dreiucker / pixelio.de

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat Deutschland geraten, im Energie-Mix stärker auf Erdgas zu setzen. "Während Erdgas in vielen Ländern eine wichtige Rolle in den Überlegungen zum Klimaschutz spielt, ist das in Deutschland nicht der Fall. Mich wundert das", sagte IEA-Direktor Fatih Birol dem "Handelsblatt". Erdgas habe als Energieträger "viele Vorteile", sagte Birol.

"Außerdem werden wir in den kommenden Jahren ein wachsendes Gasangebot auf dem Weltmarkt sehen, etwa aus den USA und aus Australien", sagte der IEA-Chef. Darin sehe er "große Chancen". Kohle spielt nach Überzeugung Birols mittelfristig keine tragende Rolle mehr im Energiemix. "Wenn die Branche keine Lösung für das CO2-Problem findet, etwa durch das Abscheiden und Speichern von CO2, hat sie langfristig keine große Zukunft mehr", sagte Birol mit Blick auf die Betreiber von Kohlekraftwerken. Im Zusammenhang mit der Debatte über ein Aus für Kohlekraftwerke warnte Birol vor Gefahren für die Zuverlässigkeit der Stromversorgung.

"Natürlich muss man das Thema Versorgungssicherheit sehr ernst nehmen", sagte Birol. Keine Regierung könne es sich erlauben, die Versorgungssicherheit bei einem Kohleausstieg außer Acht zu lassen. Birol warnte vor überzogenen Erwartungen an eine Elektrifizierung des Verkehrssektors. "Man darf sich da keinen Illusionen hingeben. Wir werden im Transportsektor – etwa für Flugzeuge, Frachtschiffe und schwere Lkw – noch für geraume Zeit auf Öl angewiesen sein", sagte Birol.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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