Gravierende Sicherheitsdefizite im AKW Brunsbüttel
Archivmeldung vom 19.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit einer spektakulären Banner-Aktion beim Hamburger Vattenfall - Kundenzentrum in der Mönckebergstraße machten heute Aktivisten von ROBIN WOOD auf die Missstände im norddeutschen Atomkraftwerk Brunsbüttel aufmerksam.
Nachdem nun gestern endlich die Mängelliste des AKW Brunsbüttel
veröffentlicht wurde, steht für Jan Becker von ROBIN WOOD fest: "Der
Reaktor muss sofort wieder vom Netz genommen werden. Solange nicht
sämtliche Sicherheitsnachweise von Vattenfall erbracht sind, muss der
Reaktor abgeschaltet bleiben."
Becker weiter: "Eine derartige Informationspolitik, wie sie der Konzern
Vattenfall derzeit an den Tag legt, fordert schärfere Konsequenzen, als
ein paar Gesichter auszutauschen."
Auch der für die Atomaufsicht zuständigen Ministerin Trauernicht machen
die Umweltaktivisten Vorwürfe: "Scheinbar werden erhebliche
Sicherheitsdefizite seit Jahren toleriert und hingenommen", so Becker.
"Offenbar liegen der Atomaufsicht seit mehreren Jahren nur
unvollständige Sicherheitsnachweise über das AKW Brunsbüttel vor -- ohne
dass daraus Konsequenzen für den Betrieb des Atommeilers gezogen werden."
Ein PKW ohne TÜV-Plakette wird umgehend stillgelegt -- ein Atommeiler
aber, wo nicht nachgewiesen werden kann, ob zum Beispiel die
Rohrleitungen den Belastungen im Krisenfall standhalten, darf ungestört
weiterlaufen.
"Noch mehr Störfälle?" fragen die Aktivisten. "Hoffentlich sehen sich
Atomaufsicht und Betreiber endlich in der Pflicht, ihrer Verantwortung,
die Öffentlichkeit umfassend zu informieren, nachzukommen".
Quelle: Pressemitteilung ROBIN WOOD