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Einzelhandel fürchtet "Schnellschüsse" beim Verbot des Kükentötens

Archivmeldung vom 29.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Frisch geschlüpftes Küken
Frisch geschlüpftes Küken

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Einzelhandel in Deutschland hat vor "Schnellschüssen" beim Verbot des Kükentötens gewarnt. "Es wäre der GAU für die Brütereien in Deutschland, wenn die Politik wegen der technischen Fortschritte bei Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei von einem Tag auf den anderen das Kükentöten untersagen würde", sagte Ludger Breloh, Rewe-Bereichsleiter für Strategie und Innovation im Agrarsektor, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND). "Wir brauchen Übergangsfristen. Bei einem Schnellschuss gehen die Brütereien ins Ausland, wo es keine Einschränkungen beim Kükentöten gibt."

Mindestens 40 Millionen männliche Küken aus Legelinien werden jedes Jahr in Deutschland getötet. Die Bundesregierung hat die Forschung an Verfahren zur Geschlechtsbestimmung bereits mit vier Millionen Euro gefördert. Weitere Mittel seien bereits bewilligt, sagte ein Sprecher von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) dem RND. Laut Koalitionsvertrag soll das Kükentöten bis zur Mitte des Legislaturperiode abgeschafft werden. Breloh warnte nun vor zu großer Eile. Er ist Vorstand der von der Rewe mitgegründeten Firma Seleggt, die die Technologie der endokrinologischen Geschlechtsbestimmung erforscht. Dabei wird dem befruchteten Ei Flüssigkeit entnommen und auf Geschlechtshormone untersucht. Die Herausforderung bestehe zurzeit darin, die technische Umsetzung in Großbrütereien zu erreichen. "Praxistauglich ist die Technik bereits, praxisreif noch nicht. Um in Großbrütereien eingesetzt zu werden, ist sie einfach noch nicht schnell genug", sagte Breloh.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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