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Fruchtsafthersteller erwarten mit 300.000 Tonnen eine kleine Streuobsternte

Archivmeldung vom 26.07.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.07.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF) hat seine Fruchtbehangschätzungen diese Woche abgeschlossen und prognostiziert für den Herbst eine schwache Streuobsternte von rund 300.000 Tonnen.
Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF) hat seine Fruchtbehangschätzungen diese Woche abgeschlossen und prognostiziert für den Herbst eine schwache Streuobsternte von rund 300.000 Tonnen.

Bildrechte: VdF Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie Fotograf: VdF Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie

Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF) hat seine Fruchtbehangschätzungen diese Woche abgeschlossen und prognostiziert für den Herbst eine schwache Streuobsternte von rund 300.000 Tonnen. "In den vergangenen Jahren wiederholen sich leider zunehmend schwache Apfelernten im Streuobstbereich, was für die heimischen Fruchtsafthersteller die Apfelsaftproduktion erschwert, da sie ihre Lagertanks in den vergangenen Jahren nicht ausreichend auffüllen konnten", beschreibt VdF-Geschäftsführer Klaus Heitlinger den Ausblick auf die Streuobstsaison 2023.

Wesentlicher Faktor für die schlechte Ernte ist die fehlende Wasserversorgung, aufgrund derer die Bäume nach vier trockenen Sommern mit unzureichenden Niederschlagsmengen nicht mehr ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden. So ist in einigen Gebieten der Grundwasserspiegel um ein bis zwei Meter gesunken, was es den Wurzeln unmöglich macht, diese Wasserspeicher zu erreichen. Zudem hat sich in den vergangenen Jahren der Beginn der Blüte um rund zwei Wochen vorverlagert, sodass die empfindlichen Blüten durch die kalten Nächte gefährdet waren. Diese Faktoren führten zusammen mit dem seit März nahezu permanent anhaltendem Wind zu einem verstärkten Abwurf von Früchten. Dieses Phänomen ist auch als Junifall bekannt, wenn die Bäume gesunde Früchte abwerfen, um die verbleibenden Äpfel ausreichend versorgen zu können.

Generell ist der Bestand der Streuobstwiesen durch die Auswirkungen des Klimawandels gefährdet. Durch die anhaltenden Hitzeperioden im Sommer und einem zunehmenden Wassermangel sind die Bäume geschwächt und anfälliger für Krankheiten, wie zum Beispiel dem schwarzen Rindenbrand, eine Pilzkrankheit, die zu schwarzen Stellen an der Baumrinde führt. und im schlimmsten Fall zum Absterben der Bäume führen kann. Leider sind auch viele Streuobstbestände überaltert oder werden nicht mehr gepflegt und bewirtschaftet, was die Rohwarensituation für die Safthersteller von Jahr zu Jahr problematischer gestaltet.

Die Streuobstwiesen spielen jedoch nicht nur eine wirtschaftliche Rolle, sondern sind auch ein wertvolles Ökosystem mit einem botanischen Kulturgut. Über 5.000 Tier- und Pflanzenarten finden hier einen Lebensraum, der dringend geschützt werden muss. Die Vielfalt der Obstarten und ihre besonderen Geschmacksvarianten werden von den Fruchtsaftliebhabern geschätzt, die großen Wert auf die ausgeprägte, charakteristische Aromenvielfalt dieser meist naturtrüben Säfte legen. Spezielle Angebote wie Streuobstwiesenapfelsäfte oder Quitten- und Birnensäfte erfreuen sich daher großer Beliebtheit.

Angesichts der großen Bedeutung des Ökosystems Streuobstwiese und des Erhalts alter Obstsorten unterstützen die Fruchtsafthersteller den Streuobstanbau u. a. durch Pflanzaktionen oder Aufpreis-Modelle.

Quelle: VdF Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (ots)

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