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Brände bedrohen russische Atomanlagen: Greenpeace warnt vor erneutem radioaktiven Fall-Out

Archivmeldung vom 10.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Das Satellitenbild zeigt Rauch über Zentralrussland (4. August 2010). Bild: NASA
Das Satellitenbild zeigt Rauch über Zentralrussland (4. August 2010). Bild: NASA

Die Brände in der Nähe von russischen Atomanlagen könnten schwere Folgen haben, warnt die Umweltschutzorganisation Greenpeace. Vor allem die Feuer vor der atomaren Wiederaufarbeitungsanlage Majak bei Tscheljabinsk, das 1957 Schauplatz der größten Atomkatastrophe vor Tschernobyl im Jahr 1986 gewesen war, sind gefährlich.

Der Atomexperte von Greenpeace, Christop von Lieven, sagte der "Neuen Presse" aus Hannover: "Es liegt viel radioaktives Material in der Umgebung, viel Material wurde damals einfach in einem See versenkt." Er fügte hinzu: "Majak gilt als der größte radioaktiv belastete Ort und damit als eines der gefährlichsten Gebiete der Welt." Wenn die Brände auf die Region übergreifen, könnte das radioaktive Material mitverbrennen: "Das sind Partikel und Kleinstmaterialien, die bisher im Boden, im Torf, in den Pflanzen gebunden sind." Wenn das freigesetzt werde, könnte es beim Löschen mit ins Grundwasser gespült oder bei Bränden mit dem Rauch hochgetrieben werden: "Woanders kann es dann zu einem erneuten radioaktiven Fall-out kommen." Wo was herunterkomme, werde man nicht erfahren. "Es ist einfach zu viel, die Gebiete sind zu groß", so der Greenpeace-Aktivist. Seine Organisation würde zwar regelmäßig Untersuchungen an vermutlich stark kontaminierten Orten machen und Messungen durchführen, "aber bei dieser Häufung von Bränden, die jetzt in und um Moskau, im Süden und im Ural sind, können wir gar nicht überall sein". 

Quelle: Neue Presse Hannover

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