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Leckerer Duft treibt hungrige Insekten in die Falle

Archivmeldung vom 11.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Die Fliege in der Falle: Sobald ein Insekt spezielle Sinneshaare auf der inneren Oberfläche der geöf
Quelle: © Rainer Hedrich und Sönke Scherzer / Universität Würzburg (idw)
Die Fliege in der Falle: Sobald ein Insekt spezielle Sinneshaare auf der inneren Oberfläche der geöf Quelle: © Rainer Hedrich und Sönke Scherzer / Universität Würzburg (idw)

Charles Darwin fragte sich schon vor 140 Jahren, wie die Venusfliegenfalle Insekten anlockt. Ein Forschungsteam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Freiburg, Würzburg, München und Riad/Saudi-Arabien unter der Leitung von Prof. Dr. Heinz Rennenberg und Dr. Jürgen Kreuzwieser von der Professur für Baumphysiologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hat diesen Mechanismus nun geklärt. Die Forscherinnen und Forscher haben die Annahme überprüft, dass Venusfliegenfallen Duftstoffe abgeben, mit denen sie Beute-Insekten anlocken. Die Ergebnisse hat das Team in der Fachzeitschrift „Journal of Experimental Botany“ veröffentlicht.

Die Wissenschaftler stellten Fruchtfliegen vor die Wahl: Die Insekten konnten entweder in Richtung eines Luftstroms mit Umgebungsluft fliegen oder zu einem Luftstrom, den die Forscher zuvor über eine Venusfliegenfalle geleitet hatten. Der zweite Luftstrom enthielt somit Duftstoffe der fleischfressenden Pflanze. Männliche sowie weibliche Fliegen wählten nahezu ausnahmslos den Luftstrom, der mit den Duftstoffen der Venusfliegenfalle angereichert war – allerdings nur, wenn die Insekten ausgehungert waren. Satte Fliegen entschieden sich überwiegend, überhaupt nicht zu fliegen.

Daraus schlossen die Wissenschaftler: Die Venusfliegenfalle gibt Duftstoffe in die Umgebungsluft ab, die hungrige Fruchtfliegen als Geruch von Nahrung wahrnehmen. Chemische Analysen zeigten, dass die fleischfressende Pflanze ein Bouquet von mehr als 60 Duftstoffen freisetzt, das große Ähnlichkeit mit dem Bouquet von Früchten und Blüten aufweist. Die Venusfliegenfalle verströmt somit ein Parfüm, das die wichtigsten Nahrungsquellen ihrer Beute simuliert, um diese in die tödliche Falle zu locken. Mit ihren zu Klappfallen umgebildeten Blättern schnappt die Pflanze dann zu: Berühren die Insekten spezielle Sinneshaare auf der inneren Oberfläche der geöffneten Klappfallen, werden elektrische Impulse ausgelöst und die Falle klappt blitzschnell zusammen.

Quelle: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau (idw)

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