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Pischetsrieder erhält Offenen Brief vom BUND - VW soll Fahrzeugstrategie ändern

Archivmeldung vom 04.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat vom wiedergewählten VW-Vorstandsvorsitzenden Bernd Pischetsrieder entscheidende Korrekturen der Konzernstrategie verlangt. Der VW-Chef habe sich kürzlich zur ökologischen Verantwortung seines Unternehmens bekannt. Diesen Statements müssten jetzt entsprechende Taten folgen, forderte Angelika Zahrnt, Vorsitzende des Umweltverbandes, in einem heute veröffentlichten Offenen Brief an Pischetsrieder.

Sie zitierte den Volkswagen-Chef aus der Süddeutschen Zeitung, in der er geschrieben hatte, dass für die Automobilhersteller Nachhaltigkeit der Motor von Innovation, Wettbewerbsfähigkeit, Erfolg und damit Garant für langfristig sichere Arbeitsplätze sei. Pischetsrieder habe weiter gesagt, die Zeit sei reif für ein populäres 3-Liter-Auto. Zudem erwarte die Gesellschaft, dass der Ausstoß von Treibhausgasen gemindert und die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern erhöht werde. Diesen Aussagen stimme der BUND zu. "Gestatten Sie uns trotzdem die Nachfrage, warum Sie in den zurückliegenden Jahren nicht durch Vorstöße für mehr Umweltschutz aufgefallen sind, warum Sie mehrfach 3-Liter Autos als unverkäuflich darstellten und Innovationen wie den Partikelfilter diskreditierten?", fragt Zahrnt.

In Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz sei die Fahrzeugstrategie des Volkswagen-Konzerns nicht akzeptabel. "Abenteuerliche Entwicklungen" wie 1000-PS-starke Bugattis oder Phaetons, die bis zu 15 Liter Sprit auf 100 km verbrauchen, würden nicht zu den Sonntagsreden des VW-Chefs passen. Pischetsrieder müsse die Fahrzeugstrategie des Konzerns neu ausrichten. Die Selbstverpflichtung der Autoindustrie, bis 2008 den durchschnittlichen Spritverbrauch unter 6 Liter bzw. 140 Gramm CO2 pro Kilometer zu drücken, werde sonst verfehlt.

Auch die VW-Autowerbung widerspreche den ökologischen Statements von Pischetsrieder. Der BUND bemängelt, dass VW vor allem Autos bewerbe, deren Durchschnittsverbrauch auf 100 km bei über 9 Litern bzw. 220 Gramm CO2 pro km liege. VW müsse Klimaschutz zu einem zentralen Werbethema machen und sich das Ziel setzen, bis 2010 bei seinen PKW den CO2-Ausstoß durchschnittlich unter 120 Gramm pro Kilometer zu senken.

Zahrnt: "Wenn Pischetsrieder und seine Kollegen tatsächlich eine Minderung des Ausstoßes von Treibhausgasen anstreben, dann müssen sie auch die Autowerbung ändern. `Freude am Sparen macht Freude am Fahren`, `Vorsprung durch Umweltschutz` oder `Klimaschutz beginnt mit neuen Ideen` - das wären die Botschaften der Zukunft."

Quelle: Pressemitteilung BUND

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