BDI, Germanwatch und Klimaforscher wollen weltweite Zahlungen für CO2-Emissionen
Archivmeldung vom 31.08.2016
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Freigeschaltet durch André OttDer Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), die Umweltorganisation Germanwatch und der Klimaforscher Ottmar Edenhofer fordern in einem gemeinsamem Vorstoß die führenden Wirtschaftsmächte auf, weltweit Preise für den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid einzuführen. "Die Politik kann und muss eindeutige Signale für globalen Klimaschutz setzen durch weltweit abgestimmte Preise für den Ausstoß von CO2", verlangen BDI-Hauptgeschäftsführungsmitglied Holger Lösch, Germanwatch-Chef Christoph Bals und Edenhofer in einem Gastbeitrag in der Wochenzeitung "Die Zeit" anlässlich des G20-Gipfels im chinesischen Hangzhou.
Diese Preise seien gleich doppelt sinnvoll: Sie lenkten Investitionen in klimafreundliche Technologien und erzeugten Einnahmen, um den gigantischen Infrastrukturbedarf zu finanzieren. Am Wochenende treffen Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Mächte der Weltwirtschaft in Hangzhou südlich von Shanghai aufeinander, unter ihnen auch US-Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Nach der Grundsatzeinigung von 195 Staaten auf dem Pariser Klimagipfel, den weltweiten CO2-Ausstoß zu bremsen, müssten die G20 nun eine CO2-Bepreisung vorantreiben, fordern Lösch, Bals und Edenhofer. Konkret schlagen sie vor, einen Fahrplan zu beschließen und CO2-Preise stufenweise einzuführen. Diese internationale Vereinbarung signalisiere, dass sich Investitionen in Klimaschutztechnik langfristig lohnen. "Als ersten Schritt müssten die G20-Staaten Subventionen fossiler Brennstoffe kurzfristig abbauen", schreiben die drei Autoren.
"Im zweiten Schritt müssten sie Preisinstrumente einführen etwa den Handel mit Emissionsrechten, Steuern oder Abgaben auf CO2." Langfristiges Ziel sollte ein einheitlicher CO2-Preis weltweit sein. Bislang haben nur einzelne Nationen oder Staatengemeinschaften wie die EU den Ausstoß von CO2 mit solchen Instrumenten verteuert. Die deutsche Industrie, die stark in den EU-Emissionshandel eingebunden ist, befürchtet Wettbewerbsnachteile g! egenüber Konkurrenten in anderen Standorten.
Die G20 sind nach Einschätzung der Autoren die beste Organisation, um das weltweite Preissystem durchzusetzen. Ihre Mitgliedsstaaten erwirtschafteten mehr als 80 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung und stießen etwa 75 Prozent aller Treibhausgase aus. Deutschland, das Ende des Jahres die G20-Präsidentschaft übernehmen wird, solle diese Führungsrolle nutzen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur