Studie: Klimaziele erfordern Braunkohle-Aus bis 2040, RWE besonders betroffen
Archivmeldung vom 12.04.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Denkfabrik "Agora Energiewende" sieht nur eine Chance, die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, wenn die Hälfte der bereits genehmigten deutschen Braunkohlevorräte unter der Erde bleibt. "Die deutschen Klimaschutzziele bringen einen schrittweisen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis etwa 2040 mit sich. Im Ergebnis wird dann nur etwa die Hälfte der bereits genehmigten Braunkohlevorräte verbraucht", heißt es in einer Analyse, die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" vorliegt. Agora will die Pläne am heutigen Dienstag veröffentlichen.
Danach müssten vor allem RWE-Blöcke und Tagebaue rascher als geplant stillgelegt werden: Von den genehmigten Vorräten im rheinischen Revier (2606 Millionen Tonnen) dürften "nur deutlich weniger als die Hälfte (rund 1000 Millionen Tonnen) tatsächlich noch genutzt werden", heißt es weiter. Das letzte RWE-Kraftwerk solle 2039 vom Netz. Der Tagebau Inden soll 2023 stillgelegt und nicht vollständig ausgekohlt werden, ein zweiter Tagebau (Garzweiler oder Hambach) ab Mitte der 2020er Jahre geschlossen werden.
RWE geht dagegen davon aus, bis Mitte des Jahrhunderts Braunkohle zu nutzen und die Tagebaue vollständig auszukohlen, wie eine RWE-Sprecherin gegenüber der Zeitung bekräftigte.
Die Denkfabrik Agora hat großen Einfluss, der für Energie zuständige Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Rainer Baake, war einst ihr Direktor.
Um den Strukturwandel für die Regionen abzufedern, fordert die Denkfabrik weiter, einen Braunkohlefonds aus Steuergeldern in Höhe von 250 Millionen Euro einzurichten. Den genauen Abbauplan soll ein "Runder Tisch Nationaler Kohlekonsens" beschließen, so die Agora-Experten weiter.
Quelle: Rheinische Post (ots)