Greenpeace baut Arche Noah auf dem Berg Ararat
Archivmeldung vom 16.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSie haben bereits begonnen - die Bauarbeiten für eine neue Arche Noah auf dem Ararat. Mit einem zehn mal vier mal vier Meter großen Schiff aus Holz in 2.500 Meter Höhe ruft Greenpeace zu mehr Klimaschutz auf.
Die Umweltorganisation will
die Führer aller Nationen kurz vor dem G8-Gipfel in Heiligendamm
eindringlich ermahnen, dass der Menschheit nicht mehr viel Zeit
bleibt, um eine für alle verheerende Klimakatastrophe noch zu
verhindern.
"Wir stehen kurz vor einer zweiten Sintflut. Aber es ist noch
nicht zu spät. Wenn alle Staaten dieser Erde, allen voran die
Industrieländer, eine Trendwende für den Klimaschutz einleiten, kann
die Katastrophe abgewendet werden", so Andree Böhling,
Energie-Experte von Greenpeace. Der Bericht des UN-Klimarats hat
gezeigt, wie bedrohlich die Lage ist. "Die Politiker müssen endlich
ihrer Verantwortung gerecht werden und dürfen nicht weiter zusehen,
wie die Welt in Fluten, Stürmen und Überschwemmungen unterzugehen
droht, wie hunderttausende von Menschen ihre Heimat verlieren, Tiere
und Pflanzen aussterben und sich Krankheiten und Dürren ausbreiten."
Nach Meinung der Umweltorganisation müssen sich allen voran die
Industrienationen auf verbindliche Reduktionsziele für ein
Kyoto-Nachfolgeprotokoll verpflichten und weltweit eine
Energierevolution einleiten. Die Treibhausgase müssen in den
G8-Staaten bis zum Jahr 2020 um durchschnittlich 30 Prozent und bis
zur Mitte des Jahrhunderts um 80 Prozent gegenüber 1990 reduziert
werden. "Auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm müssen den vielen leeren
Versprechungen auch endlich Taten folgen", so Böhling. Vor allem die
USA müssen als weltgrößter Verursacher von Treibhausgasen ins Boot
geholt und zu konkreten Minderungszielen bewegt werden.
"Bundeskanzlerin Merkel kommt dabei als G8-Gastgeberin und
Bush-Freundin eine besondere Rolle zu. Deutschland muss vorangehen
und sich zu einer Verminderung seiner Treibhausgase um 40 Prozent
ohne Wenn und Aber verpflichten."
Um der Dringlichkeit Ausdruck zu verleihen, hat Greenpeace auf dem
Berg Ararat im Osten der Türkei mit dem Nachbau der Arche Noah
begonnen. Sie ist das Symbol, dass einst ein Mensch die Rettung vor
einer drohenden Katastrophe in die Hand nahm und sich, seine Familie
und die Tiere vor dem Untergang bewahrte. Für den Bau brachte eine
Karawane von 40 Pferden zwölf Kubikmeter im Tal vorgefertigter
Holzteile auf 2.500 Meter Höhe, wo in diesen Tagen mit dem Aufbau von
Stützen, Kiel und Spanten begonnen wird. In den nächsten Wochen
werden 20 deutsche und türkische Tischler den Bau des Schiffes
vollenden, die später als Berghütte dienen soll.
Am 31. Mai soll die Arche feierlich der Öffentlichkeit, dem
Gouverneur der Region Agri und dem Verband türkischer Bergsteiger
übergeben werden. Dabei wird eine Klima-Deklaration verlesen, die die
moralische Pflicht der Politiker der Welt zum Klimaschutz anmahnt.
Einen Tag vorher appelliert ein Trupp von Kletterern auf dem Gipfel
in 5.137 Metern Höhe an die Führer aller Nationen, Klimaschutz
endlich konsequent umzusetzen.
Quelle: Pressemitteilung Greenpeace e.V.