Negativ-Rekord bei beschlagnahmtem Elfenbein
Archivmeldung vom 31.12.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin trauriger Rekord: Mit über 23 Tonnen wurde dieses Jahr weltweit mehr illegales Elfenbein bei großen Beschlagnahmungen (über 800 Kilogramm) sichergestellt als jemals zuvor. Dies teilt TRAFFIC mit, die internationale Artenschutzorganisation und Tochtergesellschaft des WWF. Hinter dieser Zahl stehen mindestens 2.500 getötete Elefanten.
Insgesamt liegt die Zahl der getöteten Elefanten noch höher, denn die Gesamtmenge am diesjährig beschlagnahmten Elfenbein steht noch nicht fest. Hunderte von kleinen Beschlagnahmungen (unter 800 Kilogramm) sind noch nicht registriert. Es ist davon auszugehen, dass 2011 auch die bisherigen Gesamtmengen sprengen wird. Hier liegt der Rekord bei 35 Tonnen im Jahr 2009. „2011 war ein furchtbares Jahr für die Elefanten“, bilanziert Tom Milliken von TRAFFIC.
Die Zunahme an sichergestelltem Elfenbein spiegelt die intensivierten Aktivitäten des illegalen Elfenbein-Handels wieder. Grund dafür ist laut Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland, der boomende Elfenbein-Markt in Asien. Besonders in wirtschaftlich aufsteigenden Ländern dient Elfenbein als Statussymbol und modisches Accessoire.
Das konfiszierte Elfenbein stammt meist aus Ost- und Zentralafrika und gelangt vorwiegend auf dem Seeweg nach Asien. Die kriminellen Schmugglerbanden werden immer professioneller und wechseln die Route ständig, um möglichst unentdeckt zu bleiben. Ihre Zielorte sind meist China und Thailand. Da in Thailand der Handel mit Elfenbein partiell erlaubt ist, benutzen die Schmuggler das Land als Zwischenstation. Das afrikanische Elfenbein wird dort umgepackt oder verarbeitet und dann als „thailändisches“ Elfenbein exportiert. Dadurch wird die afrikanische Herkunft verschleiert.
Um den kriminellen Banden das Handwerk zu legen, müssten die Behörden endlich mehr Verantwortung übernehmen. Dazu TRAFFIC-Experte Milliken: „Da die Schmuggler selbst bei grossen Beschlagnahmungen selten verhaftet und verurteilt werden, stehen sie am Ende als Gewinner da.“
Quelle: WWF