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Echter Atommüll aus Tschernobyl in Berlin

Archivmeldung vom 25.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die gestern bei der Demonstration von Greenpeace in Berlin verwendeten Atommüllfässer haben rund zweieinhalb Kilogramm radioaktiv kontaminierte Bodenproben aus der Region Tschernobyl enthalten.

Einem Gutachten der Universität Bremen zufolge, weisen die Proben eine Strahlung von 220.000 Becquerel pro Kilogramm auf. Das ist 550 Mal soviel, wie Erdreich laut deutscher Strahlenschutzverordnung an Radioaktivität haben dürfte. Greenpeace-Aktivisten hatten die Proben außerhalb der verbotenen Schutzzone rund um das Atomkraftwerk Tschernobyl genommen.

"Das ist gefährlicher Atommüll, auf dem die Menschen in der Region Tschernobyl leben müssen", sagt Heinz Smital, Atom-Experte von Greenpeace. "Die Gefahr, die von der Atomkraft ausgeht, wird dort wie hier in Deutschland bewusst oder fahrlässig verharmlost."

Die Bodenproben wurden von Greenpeace-Aktivisten in zwei blei- und betonummantelten Atommüllfässern zum Jahreskongress des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft nach Berlin gebracht. Eines der rund 600 Kilogramm schweren Fässer stellten die Aktivisten in die Lobby des Tagungsortes, das Berliner Hotel InterContinental. Dort wollten sie es am Mittag den Atom-Befürwortern EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso und Bundeskanzlerin Angela Merkel überreichen. Die Bundeskanzlerin sprach sich heute vor dem BDEW Jahreskongress erneut für eine Laufzeitverlängerung alter ungeschützter Atomkraftwerke aus.

Quelle: Greenpeace e.V.

 

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